Dortmund. . Borussia Dortmund steht auf dem ersten Tabellenplatz. Der BVB darf sich Hoffnung machen, die Bayern zu schlagen. Das hat Gründe. Ein Kommentar.
Natürlich sollte in die Nichtnominierung von Bayern-Profi Jerome Boateng nicht zu viel hineininterpretiert werden. Der Weltmeister von 2014 benötigt eine Pause. Bundestrainer Joachim Löw gewährt ihm diese. Also legt Boateng während der kommenden Länderspiele die Beine auf seiner Couch hoch. Thema abgehakt, oder?
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Nicht ganz. Denn Boatengs Mini-DFB-Urlaub liefert ein weiteres Indiz dafür, dass eine große, verdiente Generation langsam in den Herbst ihrer Karriere übergeht. Der Verteidiger schwächelt schon lange. Was genauso für die Münchener Mats Hummels und Thomas Müller gilt. Sogar Manuel Neuer patzte zuletzt. Der FC Bayern hat den Umbruch verpasst, weil auch Arjen Robben und Franck Ribéry in die Jahre gekommen sind. Der Kader wirkt zu klein, zu alt, zu satt.
Natürlich werden die Bayern deswegen nicht zu einem Abstiegskandidat. Sie werden auch diesmal wieder mit um die Deutsche Meisterschaft kämpfen, sie möglicherweise auch gewinnen, aber dass sie so dominant durch die Liga rauschen wie die vergangenen Jahre, das scheint der derzeit sehr unwahrscheinlich.
Der BVB hat den Umbruch gewagt - und bislang gewonnen
Viele haben in der vergangenen Saison auch am BVB-Kader gezweifelt. Doch der Klub hat den Umbruch gewagt, sich hungrige Mentalitätsspieler wie Axel Witsel gekauft. Das funktioniert, jedenfalls bislang. Und so können sich die Dortmunder berechtigte Hoffnung machen, die Bayern heute zu schlagen.
So wie 2012, als die Schwarz-Gelben schon einmal einen Schritt voraus waren. Damals holte die Borussia das Double, demütigte die Münchener sogar beim 5:2-Erfolg im DFB-Pokalfinale in Berlin. Dann schaute der Rekordmeister ganz genau, was sie da im Revier alles richtig machen. Kopierte, wo es nötig war. Investierte, wie es kein anderer Bundesligist konnte. Der Rest ist Geschichte.