Dortmund. Kurz nach dem Anpfiff des Spiels zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC gab es Auseinandersetzungen zwischen Hertha-Fans und der Polizei.
Es waren hässliche Szenen, die sich in der Anfangsphase des Bundesligaspiels zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin abseits des Rasens abspielten: Zunächst brannten die Hertha-Fans schon vor dem Anpfiff massiv Pyrotechnik ab und ließen sich davon auch nicht dadurch abbringen, dass der Stadionsprecher einen verspäteten Anpfiff der Partie androhte. Doch das war noch weitestgehend Normalität und nur das Vorspiel für Szenen, wie man sie in deutschen Fußballstadien nur sehr selten sieht: Nach rund einer Viertelstunde marschierte die Polizei vor dem Berliner Block ab und wollte offenbar ein Banner als Teil einer Choreo (Aufschrift: "15 Jahre Hauptstadtmafia"), das über den vorderen Reihen hing, entfernen – weil die Berliner Anhänger darunter immer wieder unerkannt Pyrotechnik entzünden konnten.
Stadionsprecher: "Ihr liefert gerade schlimme Bilder"
Das allerdings wollte ein Teil der im Block versammelten Berliner nicht hinnehmen: Mit Fahnenstangen schlugen sie auf die Polizisten ein oder bewarfen sie damit. Einige überstiegen auch den Zaun zum Innenraum und griffen die Polizisten direkt an, es kam zu massiven Auseinandersetzungen vor dem Block.
„Beruhigt euch, ihr liefert gerade schlimme Bilder für euren Verein“, rief der Stadionsprecher, doch wenig überraschend zeigte auch das keine Wirkung. Erst nach und nach beruhigte sich die Lage wieder, die Hertha-Anhänger zogen sich zurück in den Block oder wurden in diesen zurückgedrängt, auch die Polizisten rückten erst einmal wieder ab, um die Lage deeskalieren zu lassen – in der Hoffnung, die Randalierer später auf den Videos der Stadionkameras identifizieren zu können. Dafür kamen Sanitäter zum Block und mehrere Verletzte ließen sich versorgen.
Die BVB-Fans übrigens solidarisierten sich mit den Berlinern, bedachten die Polizisten mit Schmähgesängen und stellten aus Protest den Support ihrer Mannschaft – wie auch die Hertha-Fans – teilweise ein.