Dortmund. Gegen Monaco ließ BVB-Kapitän Reus Alcácer einen Elfmeter schießen – und brachte sich selbst so beinahe um einen Rekord.

Beinahe hätte Marco Reus den Rekord noch leichtfertig aus der Hand gegeben: 68 Minuten waren gespielt in der Champions-League-Partie zwischen Borussia Dortmund und der AS Monaco und Reus dribbelte mit Tempo in den Strafraum, vorbei am ersten Monegassen, vorbei am zweiten – dann aber brachte ihn Kamil Glik recht plump zu Fall. Elfmeter, keine Frage. Doch Reus, der etatmäßige Schütze, reichte den Ball weiter an Neuzugang Paco Alcácer – und der ballerte ihn an die Latte. „Natürlich wollte ich schießen“, erklärte Reus später. „Aber dann habe ich instinktiv gesagt: Paco schieß. Leider hat er ihn nicht reingemacht.“

Wenig später aber traf der Spanier doch und in der Nachspielzeit besiegelte Reus mit seinem Treffer den 3:0-Sieg – und schwang sich zum BVB-Rekordtorschützen im Europapokal im Allgemeinen und in der Königsklasse im Besonderen auf. Über alle europäischen Wettbewerbe hinweg hat er nun 26 Treffer erzielt, wie Pierre-Emerick Aubameyang. Und wie Robert Lewandowski, der inzwischen für den FC Bayern München spielt, hat er jetzt 17 Champions-League-Tore geschossen. „Das habe ich gerade auch erst erfahren“, meinte der Mannschaftskapitän, als er gegen Mitternacht das Spiel vor den wartenden Journalisten Revue passieren ließ. „Für mich ist es schön, aber eine kleine Randnotiz. Wichtiger war heute zu gewinnen.“

BVB brauchte gegen Monaco viel Geduld

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Bis es so weit war, hatten die Dortmunder viel Geduld gegen das Abwehrbollwerk der Gäste beweisen müssen. „Monaco hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht, hat phasenweise gut den Ball laufen lassen“, so Reus. „Aber wir sind nicht nervös geworden. Wir hatten einen guten Matchplan, dass wir geduldig spielen müssen, dass Monaco gegen Ende vielleicht etwas die Kräfte ausgehen.“ Und der Plan ging auf, alle drei Treffer erzielte der BVB nach der Halbzeitpause. „In der zweiten Halbzeit haben wir gut von hinten heraus gespielt und hatten dadurch Räume weiter vorne“, erklärte Reus. „Momentan ist es schon echt gut, was die Jungs vorne machen.“