Chicago. Borussia Dortmund hat die Trainingsarbeit in den USA aufgenommen – und die erste Einheit geriet gleich intensiv.

An Umbaumaßnahmen hat man sich gewöhnt bei Borussia Dortmund, für diesen Sommer hat sich der Klub bekanntlich vorgenommen, den Kader gründlich zu renovieren. Doch das, was sich am Donnerstagvormittag im Soldier Field von Chicago abspielte, erstaunte auch die BVB-Führung. Das 61.500 Zuschauer fassende Stadion, in dem sonst das American-Football-Team Chicago Bears spielt, wurde hektisch auf die europäische Variante des Fußball umgerüstet und auf die Partie zwischen dem BVB und Manchester City vorbereitet, die hier nach deutscher Zeit um 3.05 Uhr in der Nacht auf Samstag stattfindet. Eine provisorische Werbebande wurde eingezogen, große Banner aufgehängt und zuvor war bereits ein neuer Fußballrasen verlegt worden – über das Grün, das ohnehin im Stadion liegt.

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Das Problem: Damit war auch die automatische Bewässerungsanlage zugebaut und der Rasen entsprechend trocken und stumpf. Nach einer Weile rückte zwar ein Dutzend Mann mit einem Wasserschlauch an, aber das war nicht viel mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein.

Favre will sich ein präzises Bild von den BVB-Profis machen

Von der Arbeit aber ließen sich die BVB-Trainer und ihre 26 Spieler dadurch nicht abhalten, die Vormittagseinheit war eine intensive – und wieder einmal standen vor allem Passübungen im Mittelpunkt. Co-Trainer Manfred Stefes hatte aus Steckfiguren einen Parcours aufgebaut, der mit bestimmten Passfolgen durchspielt werden musste, um den Ball dann in eines von zwei kleinen Toren zu schießen. Der neue Assistent bot den Spielern mehrere Wetten an, bei denen es im Kern jeweils darum ging, dass nach einer bestimmten Zeit eine gewisse Menge Tore erzielt sein musste. Ansonsten mussten die Spieler Liegestützen machen, im Erfolgsfall allerdings wäre Stefes dran gewesen. Doch der musste kein einziges Mal zu Boden.

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Trainer Lucien Favre überließ wie gewohnt den Großteil der Anweisungen und Erklärungen seinen Assistenten Stefes und Edin Terzic, griff nur selten korrigierend ein. Er will sich in diesen Tagen ein möglichst präzises Bild von seinen Spielern und ihren Fähigkeiten machen – und auch davon, auf wen er im noch immer großen Dortmunder Kader künftig verzichten kann.