Dortmund. . Der BVB diskutiert über das offene Interview von Sebastian Rode. Der Klub präsentiert sich gespalten. Keine gute Voraussetzung für Peter Stöger.

Ein wenig Ruhe gibt es dann doch noch bei Borussia Dortmund. Am Tag nach dem turbulenten Wochenende blieben den Profis beim Training in Dortmund-Brackel zumindest die lautstarken Pfiffe erspart. Denn Zuschauer waren beim Geheim-Training nicht erwünscht. Der BVB blieb unter sich, trainierte ganz in Ruhe.

Differenzen in der Mannschaft

Dabei ist die Lage beim Tabellendritten der Fußball-Bundesliga derzeit so entspannend wie eine Vollsperrung auf der A 40. Vor der entscheidenden Partie bei der TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky) verhöhnen die Fans die Spieler, die Verantwortlichen schimpfen über ihre Profis, Roman Weidenfeller spricht im Interview mit dieser Redaktion offen über Differenzen innerhalb der Mannschaft. Mittendrin steht Trainer Peter Stöger, der seine letzte Woche im Revier erleben wird. Der BVB präsentiert sich zerrissen.

Dazu passt die Posse um den langzeitverletzten Sebastian Rode. Dieser philosophierte am Sonntag bei Sky ganz offen über das Aus von Trainer Stöger und kritisierte den Umgang mit Kapitän Marcel Schmelzer, bevor er dann kurze Zeit später von der Vereinsführung zurückgepfiffen wurde.

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Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigte im Kicker sogar Sanktionen an – und das, so empfinden es viele Anhänger, obwohl der Mittelfeldspieler doch nur seine persönliche Sicht auf die Dinge erläutert hatte. Denn eigentlich fordern die Bosse ja Ecken und Kanten – da sollte ein offenes Interview eigentlich keine Unebenheit zu viel sein. Zumal Rode von den Dortmundern die Erlaubnis bekam, sich in die Talkshow von Moderator Jörg Wontorra zu setzen.

Tatsächlich wich der TV-Auftritt nach Informationen dieser Zeitung aber etwas von der Regel ab. Normalerweise richtet der Sender seine Anfrage direkt an den Klub. Diesmal war es der Spieler, der den Wunsch äußerte, in die Sendung zu gehen. Rode wollte über seinen Genesungsprozess berichten, schließlich hat die Dortmunder Nummer 18 seit rund neun Monaten keine Partie mehr im schwarz-gelben Trikot absolviert. Beim BVB hat man dem Talkshow-Auftritt deswegen gerne zugestimmt – und sich hinterher über die Aussagen gewundert. Denn bislang haben weder Stöger noch Watzke oder Sportdirektor Michael Zorc in der Kabine über ein Ende der Zusammenarbeit gesprochen.

Rode lobt Trainer Favre

Trotzdem kann sich nicht nur Rode denken, dass das Ende von Stögers Arbeit bevorsteht. Längst hat der Verein Kontakt zu Lucien Favre aufgenommen. Mit dem Trainer des französischen Erstligisten OGC Nizza wurde bereits konkret über die kommende Spielzeit gesprochen. Was Rode ebenfalls kommentierte: „Das fände ich spannend. Er hat bislang überall Erfolg gehabt.“

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Nur muss Stöger die Mannschaft in diesem Spannungsfeld nun auf das letzte Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim vorbereiten, um dort die Qualifikation für die Champions League zu erreichen.

Mut macht dem Trainer, dass „wir gesehen haben, dass diese Mannschaft nach Rückschlägen oft zurückgekommen ist“.

Ruhe würde trotzdem kaum einkehren, denn nach dem Saisonende beginnt der geplante Umbruch.