Dortmund. BVB-Kapitän Schmelzer zählte gegen Leverkusen nicht zum Kader. “Da fehlte offenbar der Glaube, dass er uns weiterhelfen kann“, sagt Sportdirektor Zorc.

Im Schlussspurt der Saison in der Fußball-Bundesliga verschärft sich bei Borussia Dortmund der Umgangston. Bestes Beispiel: Marcel Schmelzer. Der Kapitän fehlte am Samstagabend nicht nur in der Startaufstellung des BVB für das Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen, sondern saß auch nicht auf der Bank. Tribünenplatz für eines der prominentesten Mannschaftsmitglieder in einem eminent wichtigen Spiel.

„Das ist eine sportliche Entscheidung. Da fehlte offenbar der Glaube, dass er uns weiterhelfen kann“, bestätigte Sportdirektor Michael Zorc beim Bezahlsender Sky ohne Umschweife, dass Schmelzer für diese Partie aussortiert worden war. „Ich trage die Entscheidung voll mit. Wir brauchen keinen Sündenbock, aber es war klar, dass es personelle Änderungen geben wird“, ergänzte Zorc.

Auch interessant

Fehler im Derby auf Schalke

Trainer Peter Stöger nahm bei seiner Analyse der 0:2-Niederlage beim Rivalen Schalke 04 am vergangenen Wochenende offenbar keine Rücksicht auf große Namen. Schmelzer hatte im Derby mit einem Fehler den ersten Treffer des Gegners ermöglicht und auch sonst keine wirklich gute Figur abgegeben. Die Konsequenz, mit der er nun vorerst aussortiert wurde, überrascht dennoch.

Wie Schmelzer die Entscheidung des Trainers aufgenommen habe, wurde Zorc noch gefragt: „Er war not amused – aber das erwarten wir auch.“

Stöger schenkte aber auch dem natürlichen Vertreter Jeremy Toljan nicht das Vertrauen, sondern beauftragte den gelernten Innenverteidiger Manuel Akanji mit der Aufgabe, die linke Abwehrseite abzusichern. Von dem Schweizer erhoffen sich die Dortmunder ein Mehr an defensiver Stabilität und körperlicher Wucht.

Auch interessant

Kritik an Schmelzers Spielweise

Schmelzer gilt als eine Art Vereinslegende. Als 17-Jähriger wechselte er aus Magdeburg in die schwarz-gelbe Jugend und arbeitete sich bis in die erste Mannschaft hoch. Kritik an seiner Spielweise begleitet ihn seit geraumer Zeit, dennoch galt er intern stets als unverzichtbar. Zumindest für das Topspiel gegen Leverkusen galt dies nun nicht mehr.