Dortmund. Nach dem 0:6 in München erwartet BVB-Trainer Stöger ein besseres Spiel seiner Mannschaft. Hoffnung macht ihm die jüngere Vergangenheit.

Peter Stöger präsentiert sich so aufgeräumt wie angriffslustig, als es am Freitagmittag darum geht, das anstehende Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) zu besprechen. „Ein Spiel gegen Stuttgart ohne Druck? Habe ich das richtig verstanden?“, nimmt er die Formulierung eines Journalisten auf. „Das ist ein netter Ansatz. Aber das wird es logischerweise nicht geben.“

Auch interessant

Die Frage nach dem Druck ist allgegenwärtig am Freitag und sie resultiert natürlich noch immer aus jenem jämmerlichen Auftritt des BVB am Karsamstag beim FC Bayern München, als die Mannschaft mit 0:6 unterging und so gar nichts erkennen ließ von der Angriffslust, die ihr Trainer nun an den Tag legt.

Stöger spricht nicht nur negative Aspekte an

Und natürlich musste diese Partie, musste das Ergebnis auch in der Trainingswoche intensiv aufgearbeitet werden – wobei Stöger sich mühte, nicht nur negative Aspekte anzusprechen. „Uns ist allen bewusst, dass das ein Spiel war, das nicht alltäglich ist in der Bewertung“, sagt er am Freitag. Aber: Abgesehen von der „vielleicht etwas intensiveren psychologischen Aufarbeitung der Thematik“, die angesichts dieser Klatsche nötig gewesen sei, habe sich doch gar nicht so viel geändert. Denn drei Punkte in München, so Stöger, habe er ins einer Planung für das Erreichen der Champions League ohnehin nicht vorgesehen – das wären Bonuspunkte gewesen.

„Die Art und Weise war nicht positiv, darüber muss man reden“, meint er. „Aber unsere Ausgangslage in der Tabelle ist immer noch gut, das ist unser Ansatz.“ Die Mannschaft habe ja auch zuvor schon – etwa beim Europapokal-Aus gegen den FC Salzburg – Spiele gezeigt, die eine intensivere Diskussion erforderten. „Die Reaktion der Mannschaft war dann in unserer Bewertung zumeist gut“, findet der Trainer. „Deswegen glauben wir auch, dass wir die Situation dieses Mal gut lösen können.“

Stöger gibt sich angriffslustig

Man dürfe sich nicht nur auf die Punkte versteifen, die gegen München nicht gut klappten. „Wir konzentrieren uns auch auf die Dinge, wie wir normalerweise gut hinbekommen, das sind auch genug Dinge“, so Stöger. „Es geht darum, gemeinsam mit den Jungs Dinge besser zu machen als in München. Das ist es dann schon.“

Auch interessant

Erstmals seit langer Zeit hatte der BVB nun eine komplette Woche Zeit, sich mit fast dem kompletten Kader auf das nächste Spiel vorzubereiten. Das Trainerteam nutzte dies, um mit einer intensiven Einheit am Mittwoch einen körperlichen Reiz zu setzen – und auch taktisch einiges zu besprechen. Denn natürlich sind gegen Stuttgart andere Dinge gefragt als eine Woche zuvor in München: „Da wird es mehr darum gehen, dass wir Ballbesitzphasen haben, dass der Gegner Räume hergibt, die wir bespielen müssen“, erwartet Stöger. „Wir werden die Mannschaft sein, die das Spiel in die Hand nehmen muss.“

Und die dabei idealerweise so angriffslustig auftreten sollte wir ihr Trainer – sonst dürfte die kommende Woche für alle beteiligten noch unangenehmer werden.