Dortmund. Im Streit um den 50+1-Beschluss der DFL hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke auf die Aussagen von FCB-Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge reagiert.
Hans-Joachim Watzke hat die Kritik von Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an der Beibehaltung der 50+1-Regel durch die DFL-Mitgliederversammlung zurückgewiesen. "Was an einem demokratisch herbeigeführten Beschluss so schlimm sein soll, das weiß ich nicht. Wir müssen aufpassen, dass wir die Bundesliga nicht so sehr spalten, wie sich gerade die deutsche Gesellschaft zu spalten scheint", sagte der Geschäftsführer von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund im Interview mit der Welt.
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Die Abschaffung der 50+1-Regel birgt nach Ansicht Watzkes "enormen sozialen Sprengstoff": "Wir haben 153.000 Mitglieder, und ich weiß, dass die meisten von denen 50+1 erhalten wollen. Wollen wir jetzt über deren Köpfe hinweg diese Regel abschaffen? Dann fliegt uns das Ganze schneller um die Ohren, als wir gucken können." Für Mehrheitsinvestoren gebe es keine Fans, sondern nur noch Kunden: "Darum habe ich große Angst vor der kompletten ideologischen Spaltung des deutschen Fußballs."
Er habe versucht, so Watzke, in einem Telefonat mit Rummenigge dessen Argumentation gegen die Regel zu verstehen. "Ich habe es für meinen Teil noch nicht ganz verstanden, denn das Argument, dass man die Chancengleichheit in der Bundesliga erhöhen möchte, ist – mit Verlaub – ja nicht stimmig. Ich hatte bislang jedenfalls selten den Eindruck, dass es den Bayern besonders um die Chancengleichheit in der Bundesliga ging", sagte Watzke, der aber ergänzte: "Ich akzeptiere auch, dass es andere Vereine gibt, die die 50+1-Regel nicht für schützenswert halten." (sid)