München. Eigentlich wäre Trainer Thomas Tuchel der ideale Nachfolger für Jupp Heynckes. Eigentlich, denn Tuchel ist menschlich nicht unkompliziert. Ein Kommentar.
Thomas Tuchel, soviel ist unbestritten, ist ein fachlich herausragender Trainer, einer der besten, die es in Deutschland gibt. Aber Tuchel ist, wohlwollend formuliert, menschlich nicht ganz unkompliziert. Während seiner Zeit bei Borussia Dortmund überwarf er sich mit einer Reihe an Personen im und ums Team – oft mit jenen, die ähnlich wie er zwischen meinungsstark und eigenwillig pendelten.
Chefscout Sven Mislintat war ein solcher Fall, Mats Hummels ein anderer. Und das bringt den FC Bayern nun in eine schwierige Lage: Aus rein sportlicher Sicht wäre Tuchel ein perfekter Nachfolger für Jupp Heynckes. Es gibt wichtige Personen im Klub, die das genauso sehen. Aber wäre es die Sache wert, im Gegenzug einen der besten Abwehrspieler der Welt zu verlieren?
Klubpolitik darf man sich nicht von den Spielern diktieren lassen
Zwei Prinzipien prallen hier aufeinander: In seinem Kern war der FC Bayern immer eher Spieler- als Trainer-Klub: Die besten Akteure wurden geholt, und der Mann an der Seitenlinie war vor allem Dompteur, der die teure Truppe bei Laune halten sollte – das spräche für Hummels. Andererseits weiß man auch in München, dass man sich seine Klubpolitik nicht von den Spielern diktieren lassen sollte.