Mönchengladbach. Borussia Dortmund hat Gladbach 1:0 besiegt. Das lag auch an BVB-Torhüter Roman Bürki. Die schwarz-gelben Profis in der Einzelkritik.

Roman Bürki: Wenn es Fußballer in der Liga gibt, mit denen ein Zusammenprall schon aufgrund dessen körperlicher Präsenz nicht zu empfehlen ist, dann gehört Raul Bobadilla sicher dazu. Dortmunds Torwart überstand den Moment in der ersten Halbzeit aber genauso wie die Schüsse von Lars Stindl (13.), den der Torwart glänzend parierte, und Thorgan Hazard, die er mit bloßem Blick am Pfosten vorbei wünschte (45.). Die Doppelchance von Stindl und Raul Bobadilla machte er ebenso stark zunichte (55.) wie den Kopfball von Nico Elvedi (70.) und den Schuss von Bobadilla (76.). Note: 1,5

Lukasz Piszczek: Der schnelle Gladbacher Thorgan Hazard stellte Dortmunds Rechtsverteidiger vor einige Aufgaben und war von ihm nicht vollumfänglich zu kontrollieren. Note: 4

Sokratis: Der Grieche hielt in der ersten Halbzeit den Laden zusammen, grätschte, köpfte und rettete, was so auf ihn zukam. Einzig Thorgan Hazard glitt in den ersten 45 Minuten an ihm vorbei, schoss aber auch vorbei. In der zweiten Halbzeit erhöhte Gladbach den Druck, Sokratis blieb wichtig zum Beispiel, als er einen Schuss Bobadillas kurz vor der Linie klärte. Note: 2

Manual Akanji: Dortmunds neuer Innenverteidiger begibt sich bisweilen so gelassen zum Ball, dass es fast an den Rekordhalter in Gelassenheit, Julio Cesar, erinnert. Bisweilen. Fast. Der Schweizer lieferte eine sehr solide Partie, rettete entscheidend gegen Denis Zakaria (53.). Note: 2,5

Jeremy Toljan: Der Linksverteidiger ist weiterhin sehr darum bemüht, keine Fehler zu machen, keine Risiken einzugehen. Das gelang größtenteils. Note: 4

Julian Weigl: Als Freund des Flachpasses behagte dem Mittelfeldstrategen der rasenähnliche Untergrund nicht. In vielen Zweikämpfen erwies er sich als körperlich unterlegen und leistete sich Ballverluste, die gefährlich sind, schmiss sich allerdings auch in jeden Zweikampf. Note: 4

Gonzalo Castro: Die Fehlerquote im Zentrum des Spiels, wo der Rasen schlecht und die Zeit rar ist, war nicht nur bei ihm erhöht. Beste Szene in der ersten Halbzeit: Ein feiner Pass auf Schürrle. Ansonsten in der Offensive eher unauffällig und in der Defensive mit dem einen oder anderen Foul zu viel. Kurz vor Schluss blockte er Stindls Versuch im Strafraum mit beherzter Grätsche. Note: 4

Marco Reus: Früher war das Stadion in Gladbach sein fußballerisches Zuhause, aber zunächst schien er ein wenig zu fremdeln. Sein ballistisch anspruchsvoller Schuss führte in der 32. Minute zum 1:0. Vorarbeit: die Kollegen Götze und Schürrle, mit denen er auch danach mitunter fein harmonierte. Einen wuchtigen Reus-Schuss parierte Gladbach-Torwart Yann Sommer sehenswert (61.). Note: 2,5

Mario Götze: Nach etwa einer Viertelstunde wechselte der rutschende und strauchelnde Nationalspieler das Schuhwerk. Der verbesserte Stand führte zu einem verbesserten Zwischenstand: Sein sehenswerter Flugball auf Schürrle leitete das 1:0 ein. Note: 2,5

André Schürrle: Der Nationalspieler, zuletzt von der wachsenden Zahl seiner Freunde auch gern "Schüüüüüüüüüüüü" gerufen, hatte erneut einen erstaunlichen Aktionsradius: klärte hinten, dribbelte vorn, versuchte viel. Einer seiner guten Pässe veredelte Reus zum 1:0. Kurz vor Schluss wurde der Nationalspieler verletzt ausgewechselt. Note: 2,5

Michy Batshuayi: In der ersten Halbzeit zog die selbsternannte Fledermaus eher unauffällig ihre Bahnen. Ein, zwei gute direkte Pässe, aber ansonsten war er kaum zu sehen und prallte mit seiner Wuchtigkeit an der von Matthias Ginter und Jannik Vestergaard ab. Kurz vor Schluss hatte der Belgier seine gefährlichste Szene, schoss aber vorbei (88.). Note: 4

Christian Pulisic (74. Minute für Götze): Weil der BVB kaum noch nach vorn spielte, kam auch der US-Amerikaner kaum zur Geltung.

Mahmoud Dahoud (79. Minute für Reus): Bei seinem Ex-Klub mit Pfiffen empfangen.

Ömer Toprak (87. Minute für Schürrle): Rettete den Sieg über die Zeit.