Dortmund. Peter Bosz folgte erst im Sommer 2017 auf BVB-Trainer Thomas Tuchel. Der Beginn war großartig - doch dann folgte der dramatische Sturzflug.
"Wenn", sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, "wir mit ihm danebengelegen haben, okay." Peter Bosz sollte bei Borussia Dortmund nach der krachend beendeten Liaison mit Thomas Tuchel einen Neuanfang schaffen - doch er wurde entlassen, bevor die Hinrunde beendet war.
Der Trennung war Erstaunliches vorausgegangen. An den ersten sieben Spieltagen hatte der von Ajax Amsterdam gekommene Bosz es geschafft, die am Ende verkrampfte Mannschaft zu berauschendem Fußball anzuleiten. 5:0 gegen den 1. FC Köln, 6:1 gegen Borussia Mönchengladbach - der BVB schwebte. Angesichts von fünf Punkten Vorsprung reiften Träume, die Dominanz von Bayern München zu beenden.
Auf den Höhenflug folgte der Sturzflug
Doch der Höhenflug ging abrupt in einen Sturzflug über, wie er selten zu sehen war. Aus fünf Punkten Vorsprung wurden innerhalb von acht Spielen (!) 13 Punkte Rückstand. Der BVB verlor gegen Real Madrid, das konnte passieren, gegen RB Leipzig, das war erklärbar. Doch er berappelte sich nicht.
Das 4-3-3-System, an dem Bosz zunächst stur festhielt, erschien allzu leicht zu knacken. Abwarten, langer Ball in die weit aufgerückte Abwehr - Chaos. Zwei blamable 1:1 gegen APOEL Nikosia, der Abstieg aus der Champions League in die Europa League, das 4:4 gegen Schalke 04 nach 4:0-Führung: Es waren Mosaiksteinchen eines am Ende verheerenden Gesamtbildes.
Nun darf sich Peter Stöger versuchen. (sid)