Leverkusen. Borussia Dortmund hat in Leverkusen einen Punkt geholt. Das gelang vor allem, weil Torhüter Roman Bürki glänzend hielt. Die BVB-Einzelkritik.

Roman Bürki: Mit Abstand bester Dortmunder. Er parierte stark gegen den Kopfball von Sven Bender (12.), den Weitschuss von Julian Brandt, allein gegen Charles Aranguiz (38.) und Kevin Volland (72.) sowie den Freistoß von Leon Patrick Bailey (88.). Note: 1,5

Sokratis: Der Grieche verteidigte recht solide weg, was ihm vor die Füße fiel und lief. Ihm - wie auch dem Verteidigerkollegen Schmelzer - wäre allerdings die unterlassene Hilfeleistung für Subotic beim Gegentor anzulasten. Note: 4

Neven Subotic: Wie die Feuerwehr: Wenn man mich braucht, muss man mich nur rufen, dann bin ich da. Das sagte der Dauer-Reservist nach seinem ersten Saisonspiel in Frankfurt. In Leverkusen nun wurde er wieder herangerufen, doch auch er vermochte zunächst nicht, der Abwehr Stabilität zu verleihen. Zu kleineren Unsicherheiten gesellte sich das unglückliche - aber auch von den Kollegen unzureichend abgesicherte Zweikampfverhalten vor dem 0:1 durch Kevin Volland (30.). Note: 4,5

Marcel Schmelzer: Immerhin, den Schmerz hatte ein Freund verursacht. Bei einem Kopfballduell schlugen der Dortmunder Linksverteidiger und sein jahrelanger Wegbegleiter Sven Bender mit dem Haupt gegeneinander. Ein anderes Luftduell verlor der Kapitän gegen Kai Havertz, doch der Ball landete zum schwarz-gelben Glück nur an der Latte. Note: 4

Gonzalo Castro: In Leverkusen hinten rechs aushelfen zu müssen, ist etwas, das der frühere Bayer-Profi kennt. Peter Bosz bot Castro dieses Mal als rechten Teil einer defensiven Fünferkette auf, wo dieser durchaus Schwierigkeiten mit dem flinken Leon Patrick Bailey hatte. Glück, dass daraus kein Gegentor entstand. Nach einem heftigen Tritt von Wendell musste Castro kurz vor der Halbzeitpause verletzt ausgewechselt werden. Note: 4,5

Julian Weigl: Im zentralen Mittelfeld erreichte der Nationalspieler deutlich mehr Ballbesitz als zuletzt gegen Schalke. Doch noch ist sein Spiel nicht so prägend wie es schon einmal war. Nach einer Stunde wurde er ausgewechselt. Note: 4,5

Nuri Sahin: Wenn das Dortmunder Spiel Tiefe erhält, dann doch noch am meisten durch die Pässe des Mittelfeldstrategen. Aber die Weiterverarbeitung erweist sich mitunter als Problem. Schwer bemüht, dirigierend, aber letztlich dann doch auch wirkungslos gegen die Krise. Note: 3,5

Raphael Guerreiro: Er ist und bleibt eine gute Besetzung in diesem System als Mischung aus Rechtsverteidiger und Schwungrad. Auch wenn nicht alles gelang: Wie er den Ausgleich mit einem feinen Pass initiiert, ist klasse. Kurz vor Schluss hat er gar die Chance zum Siegtreffer, doch sein Schuss wurde abgeblockt. Note: 3,5

Andrey Yarmolenko: Frisch verpflichtet wirkte der Ukraine im August wie genau das, was dem BVB fehlte. Doch das Selbstverständliche geht seinem Spiel derzeit ab. Einen eher harmlosen Schuss und einen schönen Pass auf Pulisic war lange Zeit - trotz großen Bemühens - sein erinnerungswürdigster Ertrag. Dann aber bugsierte er mit ein bisschen Glück den Ball zum 1:1 ins Tor (73.). Die Belohnung für ungebrochenen Fleiß. Note: 3,5

Maximilian Philipp: Erstmals in einem Pflichtspiel erhielt er wegen der Sperre von Torjäger Pierre-Emerick Aubamyang das Mandat als Mittelstürmer. Zeigen konnte er sich nicht: Nach nur acht Minuten musste er verletzt ausgewechselt werden. Ohne gegnerische Einwirkung verdrehte er sich das Knie. Note: keine

Christian Pulisic: Der Mut zum Dribbling zeichnet den US-Amerikaner aus. Die Erfolgsquote gegen Leverkusen geriet allerdings überschaubar. Als er hübsch in Szene gesetzt über rechts durchbrach, übersah er in der Mitte Schürrle. Note: 4,5

André Schürrle (ab 8. Minute für Philipp): Wie eigentlich immer, wenn er als Stürmer eingesetzt wird, zeigte sich der Nationalspieler beweglich und engagiert. Jedoch benötigte er bis in die zweite Halbzeit, um Torgefahr zu entwickeln. Erst klatschte sein Schuss gegen den Außenpfosten (56.), dann bereitete er den Ausgleich durch Yarmolenko vor (73.). Note: 3

Shinji Kagawa (ab 44. Minute für Castro): Der Japaner genoss das Privileg, gegen einen dezimierten Gegner aufs Feld zu kommen. Und neuer Schwung durch gelungene Dribblings und feine Pässchen war unverkennbar. Note: 3

Mahmoud Dahoud (ab 65. Minute für Weigl): Nach seiner Einwechslung fiel der Ausgleich - allerdings ohne sein Zutun. Persönliche Bilanz: 1:0-Sieg. Ohne Note