Dortmund. Borussia Dortmund hat den Torjäger für das Spiel an diesem Freitag beim VfB Stuttgart suspendiert. Aubameyang muss aufpassen, sagt Peter Müller.
Pierre-Emerick Aubameyang ist zweifellos ein Star. Der Junge hat außergewöhnliche Fähigkeiten, ist mit dem Ball am Fuß auch mit einem Lasso nicht einzufangen. Und im Angesicht des Torwarts wird er gewöhnlich nicht von Panik-Attacken erfasst – auch wenn er sich zuletzt eine Torflaute leistete.
Aubameyang ist allerdings kein Spieler, der mit dem Blaumann zur Arbeit kommt. Seine Klasse basiert auf Talent, weniger auf Fleiß. In den Heldenstatus werden hier im Revier oft Fußballer erhoben, die Woche für Woche das Gras umpflügen und die Malocher-Mentalität vieler Anhänger spiegeln. Aubameyang hingegen wird gemocht, weil er Tore schießt.
Mannschaftsgefüge verträgt divenhaftes Verhalten nur bis zu einer Grenze
Solange er das Spiel des BVB veredelt, darf er sich aus Sicht der Fans auch seine Extravaganz erlauben. Flüge im Privatjet. Aufgemotzte Autos in Gold und in Tarnfarbe. Superteure Designer-Klamotten. Ein Mannschaftsgefüge aber verträgt divenhaftes Verhalten nur bis zu einer gewissen Grenze. Herauszufinden, wo genau diese Grenze gezogen werden muss, ist eine schwierige Aufgabe für das Trainerteam, für die Funktionäre, auch für die Mitspieler. Aubameyang selbst hat offensichtlich kein Gespür dafür. Wegen einer weiteren Disziplinlosigkeit hat ihn der BVB nicht für das Bundesligaspiel an diesem Freitag in Stuttgart nominiert.
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Allerdings hat der Stürmer ein Urvertrauen in seine Kunst. Als ihm vor einem Jahr vom damaligen BVB-Trainer Thomas Tuchel wegen einer verbotenen Reise nach Mailand ein Tribünenplatz in einem Champions-League-Spiel zugewiesen worden war, antwortete der Gabuner auf seine Art: Im nächsten Spiel drehte der Begnadigte ganz groß auf und sicherte der Borussia mit vier Treffern einen 5:2-Sieg in Hamburg.
Für Schalke 04 ist die aktuelle Suspendierung von Pierre-Emerick Aubameyang also keine gute Nachricht. Das wie immer mit Hochspannung erwartete Ruhrgebiets-Derby am übernächsten Samstag in Dortmund scheint für die Königsblauen genau eine Woche zu spät zu kommen.