Hannover. Der BVB hat bei Hannover 96 mit 2:4 verloren. Die Abwehr präsentierte sich löchrig, doch auch die Offensive spielte schwach. Die Einzelkritik.
Roman Bürki: Musste Kopf und Kragen riskieren, um vor Schwegler zu klären und das 0:1 zu verhindern (16.). Kam dann etwas ungestüm aus seinem Tor und Sorg nahm die Einladung gerne an, fädelte ein – und es gab Elfmeter (19.). Beim 1:2 (40.) ebenso machtlos wie bei Klaus‘ Freistoß zum 1:3 (60.) – und mit starker Reaktion, als erst Klaus (63.), dann Bebou (76.) frei vor ihm auftauchten. Und auch Harniks Fallrückzieher hielt er sensationell (89.). Note: 2
Marc Bartra: Bekleidete erneut die rechte Abwehrseite, war aggressiv im Zweikampf, aber auch zu unruhig in seinen Aktionen. Wie alle Dortmunder defensiv allerdings mit argen Schwierigkeiten, immer wieder von den Gastgebern düpiert. Note: 5
Sokratis: Der Abwehrchef durchleidet derzeit wie so viele Dortmunder eine Formkrise. Kam bei beiden Gegentoren den Torschützen nicht hinterher, auch in vielen anderen Szenen ließ er sich zu leicht ausspielen. Note: 5
Dan-Axel Zagadou: Vollstreckte sicher auf Höhe des Elfmeterpunkts zum zwischenzeitlichen 1:1 (27.). In seiner Hauptaufgabe, dem Verhindern von Gegentoren, allerdings weit weniger souverän, was allerdings auch an grob unterlassener Hilfeleistung durch das Dortmunder Mittelfeld lag. Und dann brachte er auch noch als letzter Mann Jonathas zu Fall, was zum Platzverweis führte (59.). Note: 5
Marcel Schmelzer: Der Kapitän hatte auf der linken Seite seine liebe Mühe mit den schnellen Hannoveranern und war nach vorne wirkungslos – bis zur 52. Minute, als seine Flanke das 2:2 brachte. Danach mit großen Engagement, schob immer wieder über links an. Note: 3,5
Mario Götze: Ließ sich oft sehr weit nach hinten fallen, um Sahin im Spielaufbau zu unterstützen und löste dort einige Szenen gut auf. Nach vorne fiel er vor der Pause kaum auf, danach setzte er sich besser und wirkungsvoller in Szene – doch der Ertrag blieb aus. Note: 4
Nuri Sahin (bis 66.): Wurde im Spielaufbau von den Hannoveranern konsequent in Manndeckung genommen und kam damit nicht zurecht. Immerhin: Sein Schuss führte zum 1:1 (27.). Note: 4,5
Gonzalo Castro (bis 45.): Dem Mittelfeldspieler unterliefen zwar keine schlimmen Patzer – allerdings lief die Partie fast komplett an ihm vorbei. Zur Pause wurde er folgerichtig ausgewechselt. Note: 5
Andrey Yarmolenko (bis 74.): Der Flügelstürmer war viel unterwegs, rackerte im Angriff und in der Abwehr. Er hätte den BVB in Führung bringen müssen, verfehlte aber aus sieben Metern völlig freistehend das entblößte Tor (36.). Leistete nach der Pause Wiedergutmachung, als er Sanés verunglückte Kopfballabwehr direkt abnahm und zum 2:2 traf (52.). Danach aber kaum noch zu sehen und schließlich ausgewechselt. Note: 4
Pierre-Emerick Aubameyang: Der Torjäger hatte seine muskulären Probleme rechtzeitig überwunden und kehrte in die Startaufstellung zurück. Der BVB aber arbeitete viel mit langen Bällen, was ihm überhaupt nicht entgegenkommt. Eine Flanke von Pulisic verfehlte er knapp (24.) – danach blieb er fast das gesamte Spiel über auf Tauchstation. Note: 5,5
Christian Pulisic: Der 19-Jährige rannte sich zwar oft fest, war aber noch der auffälligste Dortmunder Angreifer. Mal verpasste Aubameyanf seine Flanke knapp (24.), mal eroberte er den Ball gegen Sané, gab präzise nach innen – wo Yarmolenko aus kürzester Distanz vergab (36.). Auch nach dem 2:3 sorgte er für viel Gefahr – ließ aber all seine aussichtsreichen Gelegenheiten liegen. Note: 3
Shinji Kagawa (ab 46.): Kam für Castro und sorgte für mehr Spielkultur und Druck bei Schwarz-Gelb – den entscheidenden Umschwung aber konnte auch er nicht herbeiführen. Note 3,5
Raphael Guerreiro (ab 66.): Kam für Sahin. Ohne Note
André Schürrle (ab 74.): Kam für Yarmolenko. Ohne Note