Dortmund. Am Montag hatte BVB-Trainer Peter Bosz erst ausgeschlossen, dass Pierre-Emerick Aubameyang eine Pause brauche. Doch dann saß der Torjäger nicht im Flieger.
Für Stürmer ist Magdeburg ein feiner Ort. Für jeden im schwarz-gelben Fußball-Kosmos, der bereits amtlich verzweifelt ist, wäre das eine brauchbare Interpretation, um sich optimistisch zu stimmen. Vor zehn Jahren hat es das Pokalduell 1. FC Magdeburg gegen Borussia Dortmund schon einmal gegeben. In der BVB-Abwehr verteidigte Christian Wörns, Trainer war Thomas Doll und das Ergebnis lautete 4:1 für den Bundesligisten. Torschützen: Diego Klimowicz (2), Ebi Smolarek, Mladen Petric. Alles Stürmer. Na also.
Am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) kommt es in der zweiten DFB-Pokalrunde zum Wiedersehen der Vereine. Es war durchaus erwartet worden, dass Pierre-Emerick Aubameyang der schwarz-gelben Delegation angehören würde. Jener Mann, der gerade ein Sinnbild dieses bemühten BVB zu sein scheint: unwahrscheinlich erfolgreich zu Beginn der Saison, in den zurückliegenden Spielen aber doch eher nicht vom Glück verfolgt.
Aubameyang wirkte zuletzt müde
Doch Trainer Peter Bosz verzichtete auf seinen besten Torjäger, der in den bisherigen neun Bundesligaspielen schon zehn Mal traf, aber zuletzt müde wirkte, überspielt vielleicht. Wobei der Niederländer sechs Stunden vor dem Abflug noch andere Pläne hatte.
„Im Moment geben wir vielen Spielern eine Pause, aber das hängt auch immer davon ab, auf welcher Position der Spieler spielt und ob es möglich ist, ihn pausieren zu lassen.“ Er meint: Ob adäquater Ersatz vorhanden ist. Ist er kaum. „Und es hängt davon ab, ob derjenige die Pause überhaupt braucht. Ist es also richtig, ihm eine Pause zu geben, weil er ein paar Chancen liegen lässt? Ich denke nicht. Er ist und bleibt gefährlich. Er ist topfit und hilft uns beim Pressing.“
Aubameyang plagen Muskel-Beschwerden
Wenig später beim Training erfuhr auch er erst: Aubameyang plagen Muskel-Beschwerden, die den Einsatz am Dienstag nicht zulassen. Für Partie bei Hannover 96 am Samstag besteht aber Hoffnung.
Ohne Aubameyangs Tore ist die Borussia nicht die gleiche. Eigentlich spielt er immer, weil er nie verletzt ist, was ein Phänomen an sich ist. Nun setzen ihn die Strapazen der vergangenen Wochen, die Hatz nach Toren alle drei Tage, außer Gefecht. Die Frage ist: Wer wird in diesem wichtigen Spiel einspringen? Und: Ist das ein Vor- oder Nachteil, weil der 28-Jährige zuletzt eben so ermattet wirkte.
Schürrle ist dabei
Bosz ist seit Dienstag um eine Option reicher: André Schürrle trat die Reise nach Magdeburg am Montagabend mit an. Er hatte Aubameyang bislang in den seltenen Fällen seiner Absenz vertreten. Andrey Yarmolenko ist zudem ebenso eine Alternative in der Sturmmitte wie Maximilian Philipp.
„Zu Beginn der Saison war jede halbe Chance ein Tor“, blickt Bosz etwas wehmütig auf die ersten Wochen zurück, weil es zuletzt nicht lief: erst 2:3 gegen Leipzig, dann 1:1 gegen Nikosia und zuletzt 2:2 in Frankfurt trotz bester Chancen. „Nach einer Woche, in der wir kein Spiel gewonnen haben, kann man sich vorstellen, dass ein Sieg sehr wichtig für uns wäre. Nicht nur weil das ein Alles-oder-Nichts-Spiel ist, sondern weil es uns helfen kann, auch in der Liga wieder zu gewinnen“, sagt Bosz.
Und vielleicht hilft sie ja, die Geschichte von Magdeburg, dem Wohlfühlort für Stürmer. Selbst bei solchen, die diese Position sonst seltener spielen.