Dortmund. BVB-Trainer Peter Bosz freut sich auf das Duell mit Real am Dienstag (20.45 Uhr/Sky). Er sieht Chancen für die deutschen Klubs im Wettbewerb.
Eine Reifeprüfung soll das sein? Peter Bosz schaut irritiert. "Das ist keine Reifeprüfung", sagt der Trainer von Borussia Dortmund bestimmt, "wir sind in einer guten Verfassung, ich bin gespannt." Gespannt auf das Duell in der Champions League mit dem prominentesten Gegner, den der europäische Fußball bereit hält: Real Madrid, spanischer Rekordmeister, Gewinner der Königsklasse 2016 und 2017. Keinem anderen Verein war die Titelverteidigung zuvor im Wettbewerb der besten Mannschaften gelungen. Gegen diese Ansammlung von Stars stehe das System Bosz mit riskanter Vorwärtsverteidigung ultimativ auf dem Prüfstand, heißt es. Aber Bosz spielt das Spiel nicht mit. Zu offensichtlich ist seine Vorfreude auf einen großen Fußball-Abend in Dortmund. Mit einem Gegner, von dem er selbst Fan sein könnte.
"Es macht mir Freude, Real spielen zu sehen. Ich mag technisch starke Spieler und Mannschaften, die technischen Fußball spielen", schwärmt Bosz - und sagt im nächsten Atemzug der spanischen Dominanz in Europa in den vergangenen Jahren den Kampf an. "Es stimmt, spanische Mannschaften wie der FC Barcelona, Real und Atletico Madrid haben die europäischen Wettbewerbe in den vergangenen Jahren dominiert", holt der Niederländer aus. Wie die deutschen Klubs in der jüngeren Vergangenheit abgeschnitten hätten, das wisse er nicht so genau, sagte er. "Das ist ja mein erstes Jahr hier." Aber diese Zeit bisher in Deutschland hat ausgereicht, um sehr vehement einen deutschen Standpunkt zu vertreten. Bezogen auf die spanische Fußball-Herrschaft sagte er: "Ich glaube deutlich, dass das dieses Jahr enden kann. Bayern ist immer ein guter Vertreter, wir auch. Dieses Jahr kann es also anders sein." Bosz traut also sowohl den Bayern als auch dem BVB einen großen Wurf in Europa zu. Dazu wäre ein Sieg heute Abend bei der Vielleicht-Reifeprüfung gegen Real allerdings durchaus hilfreich.