Dortmund. Borussia Dortmund muss von China-Klub Tianjin Quanjian offenbar keinen neuen Abwerbungsversuch für Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang fürchten.
Wäre nicht noch Ousmane Dembélé dahergekommen mit seinem mit allen Mitteln durchgedrückten Transferwunsch zum FC Barcelona, hätte Pierre-Emerick Aubameyang aus Sicht von Borussia Dortmund den inoffiziellen Titel sicher gehabt, beim aktuellen Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga für die langwierigste und nervigste Transferposse des Sommers zu sorgen. Tianjin oder Mailand – Hauptsache weg aus Dortmund, schien die Losung des Torjägers gewesen zu sein. Nun trifft der Gabuner aber weiterhin für Schwarz-Gelb, am Wochenende beim spektakulären 5:0-Sieg über den 1. FC Köln gleich doppelt. Und daran soll sich so schnell nichts mehr ändern – jedenfalls sind im Winter aus China vom interessierten Super-League-Klub Tianjin Quanjian keine weiteren Abwerbungsversuche zu erwarten.
Tianjin holte Anthony Modeste vom 1. FC Köln
Dessen Boss Shu Yuhui hat nun nämlich laut dem englischen Magazin FourFourTwo erklärt: „Das steht völlig außer Frage. Wir waren kurz davor, Aubameyang zu verpflichten, aber es hat am Ende nicht gepasst. Es ist eine große Schande. Akte geschlossen!“ Gegenüber chinesischen Reportern erklärte er weiter: „Es wäre unmoralisch, jetzt noch nach Dortmunds Stürmerstar zu wildern, nachdem die neue Bundesligasaison erst vor wenigen Wochen begonnen hat. Das werde ich definitiv nicht tun.“
Statt des Dortmunders hatte der chinesische Klub, derzeit mit 13 Punkten Rückstand auf Titelverteidiger Guangzhou Evergrande Tabellenvierter in der heimischen Liga, kurz vor dem Ende der Sommer-Transferperiode für 35 Millionen Euro Anthony Modeste vom 1. FC Köln verpflichtet. Für Aubameyang wäre mindestens das Doppelte an Ablösesumme fällig geworden. Weil der chinesische Verband seine Klubs auch noch bei einer Verpflichtung eines ausländischen Spielers ab einer Ablöse von 6 Millionen Euro dazu verpflichtet, die gleiche Summe in ein Ausbildungsprogramm für Talente im eigenen Land zu investieren, würde ein solches Investment ins Astronomische gehen. „Wir werden ihre Anordnung absolut respektieren“, erklärte Shu Yuhui.
Der 28 Jahre alte Aubameyang war Wunschspieler von Tianjins Trainer Fabio Cannavaro, Weltmeister 2006 mit Italien und jahrelang ein Weltklasseverteidiger bei Juventus Turin und Real Madrid. (ab)