London. Wenn Tottenham Hotspur Borussia Dortmund empfängt, stehen Spieler mit Topquoten auf dem Platz: Harry Kane und Pierre-Emerick Aubameyang.
Symptome des Entzugs waren bei Pierre-Emerick Aubameyang nicht augenscheinlich, als er die Reise nach London antrat. Dort trifft Borussia Dortmund am Mittwochabend (20.45 Uhr/live in unserem Ticker) im ersten Champions-League-Spiel der neuen Saison auf den englischen Vize-Meister Tottenham Hotspur. Aber ein gewisses Unwohlsein ist bei dem 28-Jährigen durchaus nicht unwahrscheinlich.
In Freiburg leer ausgegangen
Das sind Nachwirkungen des vergangenen Wochenendes, als sein Verein in der Bundesliga beim SC Freiburg spielte und Aubameyang, von Beruf Fußball-Profi mit Spezialgebiet Torerzielung, leer ausging. 0:0 endete die Partie, was bedeutete, dass auch er nicht getroffen hatte. Ein ganzes Spiel lang. Ein Gefühl, das Aubameyang nur selten hat und niemals gut finden wird.
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"Uns haben Spieler gefehlt, die auf engem Raum den Unterschied ausmachen können", sagte der Gabuner nach der Partie und wer wollte, der konnte interpretieren, dass dem Stürmer ein Mitspieler aus der vergangenen Saison fehlte: Ousmane Dembélé. Der Offensivkönner, mittlerweile zum FC Barcelona transferiert, hatte im Vorjahr mit seinen unzähligen Vorlagen enormen Anteil daran, dass Aubameyang Torschützenkönig der Bundesliga wurde. 31 Treffer schoss er. Ein erstaunlicher Wert. Die neue Saison begann erneut mit seinen Toren. In Wolfsburg. Gegen Berlin. Die Vorbereitungen erledigten andere. In Freiburg aber war es holprig.
Und gegen Tottenham? Wird es mal wieder Zeit zu treffen. Daran hat man sich in Dortmund so sehr gewöhnt wie in Tottenham an die Tore von Harry Kane. Und deswegen ist dieses Spiel auch das Duell zweier überragender Torjäger.
75 Treffer in drei Spielzeiten
Kane ist mit seinen 24 Jahren etwas jünger als Aubameyang und er gilt mit seinen 188 Zentimetern Körpergröße als recht typisches Exemplar eines Stoßstürmers. Als dieser hat er eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Als Elfjähriger kam er zu den Spurs, durchlief die verschiedenen Jugend-Mannschaften und wurde als Profi mehrere Male verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Mittlerweile ist er eine der herausragenden Größen der Liga: Keiner schoss in den vergangenen Jahren mehr Tore in der Premier League als Kane. 21 waren es in der Saison 2014/15, 25 im Jahr danach, 29 im Jahr danach. Zwei Mal in Folge war der Nationalstürmer nun Torschützenkönig in der heimischen Liga. Aubameyangs Zahlen lesen sich ähnlich. 16, 25, 31 Saisontore - die Kennzahlen seiner Entwicklung.
Sie profitieren von offensiv ausgerichteten Spielphilosophien ihrer Trainer. Und natürlich von den Vorlagen ihrer Hintermänner. Die Mannschaft, die ihren Torjäger heute Abend besser in Szene setzen kann, hat prächtige Aussichten auf einen Sieg. Denn beide treffen. Immer. Oder: fast immer.