Essen. Ousmane Dembélé wechselt von Borussia Dortmund zum FC Barcelona. Es gibt viele Gewinner, aber die Fans sind die Verlierer. Ein Kommentar.
Am Samstagabend spielt Borussia Dortmund zu Hause gegen Hertha BSC. Die über 80 000 Zuschauer hätten gerne gesehen, wie Ousmane Dembélé auch seine zweite BVB-Saison erfolgreich spielt – zehn Tore hat er im Vorjahr selbst erzielt und weitere 21 vorbereitet. Gut erinnern sich die Fans, wie er zuerst die Bayern ausgeknockt und dann den DFB-Pokalgewinn in Berlin gefeiert hat. Dembélé war da einer von ihnen. Ein echter Borusse.
Heute wissen sie es besser. Der Franzose war ein Söldner. Die Kultur „Echte Liebe“ hat er offenbar nie verstanden. Natürlich sind sie froh, dass die Posse um Dembélé endlich beendet ist. Und lieber sind sie jetzt schwächer, als dass solche Profis ihr schwarz-gelbes Trikot tragen.
Bei dem Mega-Deal um Dembélé holten alle Parteien das Beste raus. Der BVB die Millionen. FC Barcelona den Wunschspieler. Und der Spieler den Wechsel. Alle sind Gewinner.
Die BVB-Fans wollten guten Fußball sehen
Die Verlierer sind die BVB-Fans. Sie wollten guten Fußball sehen – und verlieren eine Säule ihrer noch jungen Mannschaft. Sie lernen: Die schönen Versprechungen auf eine noch bessere Zukunft hängen vom Egoismus eines 20-Jährigen ab. Langsam verfliegen alle Illusionen: Die Perversion des modernen Fußballs trägt seit August 2017 den Namen „Dembélé“. Irgendwoher wird der Manager Michael Zorc einen guten Nachfolger holen. Niemand wird mehr davon ausgehen, dass der Neue seinen Vertrag erfüllt. Das Misstrauen wächst. Auch an ihm hängt nur ein Preisschild.
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Und so geht es für den BVB jetzt ohne Dembélé weiter:
Borussia Dortmund - Hertha BSC (26.8, 18:30 Uhr)
SC Freiburg - Borussia Dortmund (9.9., 15:30 Uhr)
Tottenham Hotspur - Borussia Dortmund (13.9, 20:45 Uhr)
Borussia Dortmund - 1. FC Köln (17.9., 18 Uhr)
Hamburger SV - Borussia Dortmund (20.9., 20:30 Uhr)