Dortmund. Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat vor dem Bundesligastart einen kritischen Blick auf den BVB geworfen. Und auf die Bayern.
- Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat vor dem Bundesligastart einen kritischen Blick auf den BVB geworfen
- Er schaut auch auf die Bayern
- Das denkt Matthäus
Borussia Dortmund möchte mit Peter Bosz eine erfolgreiche Saison bestreiten. Der neue Trainer verspürt trotz des anhaltenden Wechseltheaters um Offensivtalent Ousmane Dembélé die Euphorie der Fans und möchte möglichst viele Spiele gewinnen. Doch Sky-Experte Lothar Matthäus sieht dabei Schwierigkeiten - vor allem in der Abwehrabteilung der Borussen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland äußerte er sich kritisch.
Matthäus warnt davor, dass Bosz die Bundesliga erst kennen lernen müsse und stellt seine Defensive an den Pranger: "Gerade in der Defensive hat der BVB zu viele langsame Spieler, die bei dem System, welches Peter Bosz spielen möchte, anfällig sind", sagte Matthäus. Die Bundesliga habe in den Augen des 56-Jährigen ein höheres Niveau. In Amsterdam ließ Bosz einen attraktiven Fußball spielen und schaffte es mit Ajax bis ins Finale der Europa League. Doch Matthäus gibt zu Bedenken, dass Fehler in der Bundesliga deutlich schneller bestraft werden als in der niederländischen Eredivisie. "Bosz lässt sehr hoch pressen, ist dafür hinten anfällig. Die Balance passt noch nicht."
Bayerns Thomas Müller steht vor einer schweren Saison
Der deutsche Rekordnationalspieler hat auch auf den FC Bayern München einen Blick geworfen und befürchtet erneut eine schwere Saison für Thomas Müller. In der Vorbereitung auf die Bundesliga haben die Münchener nur teilweise überzeugt. Einer, dessen Form in den vergangenen Wochen jedoch gestiegen ist, heißt Thomas Müller. Dennoch sieht Matthäus keinen Stammplatz für den 27-Jährigen. "Ancelotti hat klare Vorstellungen: Auf dem Flügel will er einen schnellen Spieler, der 1:1 geht, da ist Robben vor Müller. In der Zentrale jemanden, der den tödlichen Pass spielen kann - da ist Thiago vor Müller. Und vorne führt an Lewandowski kein Weg vorbei. Es wird also eng für Müller", sagte Matthäus.
Darüber hinaus denkt Matthäus, dass Präsident Uli Hoeneß Unruhe in den Verein bringe, da er oft polarisiere: "Als Uli nicht da war, hat Karl-Heinz Rummenigge den Job super gemacht, Bayern sportlich wie wirtschaftlich weiter gebracht. Aber jetzt ist Uli zurück, er ist der Präsident." Beide würden sich gut ergänzen, so Matthäus: "Auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, was Sportdirektoren, Spieler und Trainer angeht."