Freiburg/Dortmund. Der wechselwillige Ousmane Dembélé bleibt beim BVB suspendiert – und nun flirtet Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang wieder mit dem AC Mailand.

Pierre-Emerick Aubameyang strebte schnellen Schrittes dem Ausgang des Freiburger Schwarzbaldstadions entgegen, vor sich her dribbelte er einen Fußball. Der Stürmer von Borussia Dortmund hat es sich zur Angewohnheit gemacht, seinem Sohn Curtys einen Spielball mitzubringen, wenn er drei Tore erzielt – und beim 4:0 (2:0)-Sieg im DFB-Pokalspiel beim Sechstligisten 1. FC Rielasingen-Arlen war es mal wieder so weit. Der Stürmer traf erst per Foulelfmeter, dann mit einem hübschen Lupfer, und zuletzt stocherte er einen abgefälschten Schuss über die Linie. Den ersten Treffer hatte Marc Bartra erzielt.

Live-Video sorgt für Aufsehen

Am Abend sorgte der Stürmer dann erneut für Aufsehen: In einem Live-Video auf Instagram beantwortete er Fragen von Fans. Ob er sich eine Rückkehr zum AC Mailand, für den er als Jugendlicher gespielt hatte, vorstellen könne? Aubameyang grinsend: „Ich würde zurück wollen. Aber sie schlafen. Was soll ich tun?“ Dabei haben die BVB-Bosse längst erklärt, dass der Torjäger bleiben muss, und an dieser Haltung hat sich nichts geändert. Dass Aubameyang dennoch mit einem Wechsel kokettiert, sorgt deswegen nicht gerade für Begeisterung – denn eine weitere Transferdiskussion ist das Letzte, was der Klub brauchen kann. Man hat ja schon genug Ärger mit Ousmane Dembélé.

Am Sonntagmorgen teilte der BVB mit, dass der abwanderungswillige Franzose bis auf Weiteres suspendiert bleibt – eine Entscheidung, die Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Peter Bosz am Abend zuvor gemeinsam getroffen hatten. „Unser Fokus liegt jetzt auf einer konzentrierten Vorbereitung der Mannschaft auf den Bundesliga-Auftakt am kommenden Wochenende in Wolfsburg“, erklärte Zorc: „Ousmane Dembélé hat selbstverständlich die Möglichkeit, ein individuelles Training abseits der Gruppe zu absolvieren.“

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Schon zum Pokalspiel gegen Rielasingen-Arlen hatte der Franzose nicht mitfahren dürfen, nachdem er am Donnerstag nicht zum Training erschienen war – weil der BVB ein Angebot des FC Barcelona abgelehnt hatte. Da der 20-Jährige nach Informationen dieser Redaktion bislang keine Reue zeigt und weiterhin jeden Kontakt zu Angestellten des Klubs verweigert, kam nun die erneute Suspendierung.

Beide Seiten, der BVB auf der einen und Dembélé sowie Barcelona auf der anderen, spielen offenbar auf Zeit. Denn bislang hat der spanische Vizemeister kein nachgebessertes Angebot auf den Tisch gelegt. Also bleibt der Umworbene einstweilen in Dortmund – nur spielen darf er nicht.

Dass das für den BVB eine Schwächung ist, zeigte trotz des 4:0 der Auftritt gegen den Sechstligisten. André Schürrle fehlte auf dem linken Flügel nach vielen Verletzungspausen die Durchschlagskraft. Maximilian Philipp war auf der rechten Seite zwar präsenter, offenbarte aber noch Anpassungsschwierigkeiten. Der Trubel um Dembélé aber belaste die Mannschaft nicht, beteuerte der Neuzugang: „Das betrifft uns nicht direkt, das ist eine Thematik zwischen Ous und den Verantwortlichen.“

Ein enges Verhältnis

Für einen allerdings gilt dies nicht: Torjäger Aubameyang hat ein enges Verhältnis zu Dembélé, die Angelegenheit belastet ihn. Auch das mag ein Grund sein für die Aussagen auf Instagram. Beim BVB allerdings ist man entschlossen, dem Vorgang so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken, man konzentriert sich auf die positiven Signale: Die drei Treffer vom Samstag etwa wertet man als klares Zeichen, dass Aubameyang die Situation professionell wegsteckt.