Erfurt. Medienberichten zufolge soll sich BVB-Star Dembélé mit dem FC Barcelona über einen Wechsel einig sein. Sportdirektor Zorc reagiert gelassen.

Michael Zorc verbrachte den Großteil seines Sonntagnachmittags mit der Anreise nach Erfurt, einem mehrstündigen Aufenthalt in Erfurt und der Rückreise nach Dortmund. Das war nicht unbedingt verwunderlich, denn Borussia Dortmund bestritt ein Testspiel beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt und es gehört zum Aufgabenfeld eines Sportdirektors, an solchen Terminen teilzunehmen. Allerdings war damit auch klar, dass Zorc den Tag nicht mit Verhandlungen über die Zukunft von Ousmane Dembélé verbrachte – anders, als es die renommierte französische Sportzeitung L’Équipe nahegelegt hatte.

Die hatte geschrieben, dass sich der FC Barcelona schon mit BVB-Angreifer Ousmane Dembélé über einen Wechsel einig sei und dass am Sonntag die Klubs verhandeln würden. Schon am Dienstag wolle der spanische Vizemeister den 20-Jährigen im Camp Nou, dem heimischen Stadion, vorstellen. Und mehr noch: Auch Real Madrid habe in den vergangenen Tagen sein Interesse am französischen Tempodribbler hinterlegt.

Michael Zorc schmunzelte, als er in Erfurt darauf angesprochen wurde. „Pierre-Emerick Aubameyang hat im Juni und Juli angeblich achtmal den Verein gewechselt und im Supercup gegen die Bayern – oh Wunder – hat er für getroffen“, so der BVB-Sportdirektor auf Nachfrage dieser Redaktion. „Wir kommentieren das alles nicht.“ Und zur angeblichen Einigung zwischen Dembélé und Barcelona sagte er: „Davon weiß ich nichts.“ Das immerhin deckt sich mit Informationen dieser Redaktion, dass bis bislang keinerlei Kontaktaufnahme mit dem BVB in Sachen Dembélé gibt – weder aus Barcelona noch aus Madrid.

Offiziell bestätigen mag allerdings auch das niemand: „Wir werden das nicht kommentieren, weil uns die ganzen Kommentare kein bisschen weiterbringen“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Sonntag auf Anfrage dieser Redaktion.

Ausschließen mag freilich auch niemand einen Transfer des Spielers, der noch bis 2021 an den BVB gebunden ist. Ab einer gewissen Summe überwiegen die finanziellen die sportlichen Argumente. In diesem Fall aber müsste die Summe dreistellig sein, um die Klubbosse ins Grübeln zu bringen. „Das ist immer eine Ermessensentscheidung der Geschäftsführung“, sagt Watzke, ohne dies konkret auf Dembélé zu beziehen. „Auf der einen Seite steht das Geld durch eine Ablösesumme. Auf der anderen Seite ist aber auch möglich, dass man mit einem Spieler X in den nächsten Jahren viel Geld verdient.“