Dortmund. . In drei Wochen beginnt für Borussia Dortmund die Saisonvorbereitung. Trainer Peter Bosz arbeitet im Urlaub in der Karibik an seinen Ideen.

  • Noch ist Peter Bosz nur bei seiner Vorstellung in Dortmund zu Gast gewesen
  • In den Urlaub hat er sich Videomaterial der gesamten Saison mitgenommen
  • Täglich steht der Trainer in Kontakt mit seinen Vorgesetzten

Für gewöhnlich ist es ja eher so, dass der Urlaubsreisende von seinem Aufenthalt Videomaterial reichlich mitbringt. Peter Bosz, der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, hat es andersherum gemacht: Er nahm ­Videomaterial reichlich mit. Alle BVB-Spiele der vergangenen Saison hatte der 53-Jährige im Gepäck, als er in den Karibik-Urlaub aufbrach. Sein Auftrag: Mannschaft und Spieler kennenlernen, Ideen entwickeln, Perspektiven besprechen.

Noch ist der Niederländer nur zu seiner Vorstellung vor einer Woche ein paar Stunden lang in Dortmund gewesen. Derzeit hält er mit Sportdirektor Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc täglich, meist mehrmals täglich Rücksprache. Bosz plant aus der Ferne schon die BVB-Zukunft.

BVB-Kader noch überdimensioniert

Klar ist, dass der Kader noch überdimensioniert ist. Matthias Ginter zum Beispiel gehört zu jenen Spielern, die wahrscheinlich den Verein verlassen könnten. Der Verteidiger wird seit Wochen mit der TSG Hoffenheim in Verbindung gebracht. Bedarf an Neuem hat Schwarz-Gelb nach den Verpflichtungen der Innenverteidiger Ömer Toprak und Dan-Axel Zagadou sowie der Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud und Maximilian Philipp eher nicht.

Es sei denn, Pierre-Emerick Aubameyang verlässt den Verein doch noch. Der Torjäger liebäugelt mit einem Wechsel in diesem Sommer. Dazu müsste er aber einen Verein finden, der jene exorbitante Summe bietet, die man sich in Dortmund als Schmerzensgeld vorstellt. Deutlich jenseits von 70 Millionen Euro Ablöse würde sich der BVB gesprächsbereit erklären. Doch die Sache entwickelte sich zuletzt zu einer Hängepartie. Die in Rede stehenden interessierten Vereine wie Paris Saint-Germain, das einen Wechsel im Management vornahm und nun anderweitig interessiert scheint, oder der chinesische Klub Tianjin Quanjian haben eine derartige Offerte bisher ebenso wenig formuliert wie irgendein anderer Klub. Und klar ist: Zeitnah werden die BVB-Bosse Klarheit haben wollen.

Erster Test am 11. Juli in Essen

Theoretisch könnte der Angreifer noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August wechseln, aber die Borussia braucht weit vorher – am besten bis zum Ende des Monats – Fakten, um im Falle eines Falles Ersatz beschaffen zu können. Denn am 7. Juli ist Trainingsauftakt, erstmals der ­Öffentlichkeit präsentiert sich der BVB mit seinem neuen Trainer vier Tage später im Test beim Reviernachbarn RW Essen.