München. Der BVB schlägt Bayern, weil er mutig bleibt und ein Spektakel liefert. Der Lohn: Pokalfinale. Dort ist der BVB klarer Favorit. Ein Kommentar.
Nein, noch steht nicht fest, ob der BVB den DFB-Pokal am 27. Mai in die Höhe hält. Ja, in Berlin erwartet die Schwarz-Gelben mit Eintracht Frankfurt ein unangenehmer Gegner. Aber nach diesem Sieg im vorgezogenen Finale beim FC Bayern München sind die Chancen auf den ersten Titel nach fünf Jahren riesig. Borussia Dortmund geht als klarer Favorit in das Finale – und sollte die Elf von Thomas Tuchel so kampfstark auftreten wie gestern Abend, dann wird sie diese Partie gewinnen.
Die Dortmunder haben gelernt. Gelernt aus der Lehrstunde vor zweieinhalb Wochen, als der FC Bayern die junge und ersatzgeschwächte BVB-Truppe phasenweise vorführte, die Bundesliga-Partie klar mit 4:1 gewann. Eine Lehrstunde, die Trainer Thomas Tuchel damals erwartet hatte, zu grün sei seine Mannschaft. Eine Lehrstunde, meinte Tuchel, die seine Spieler brauchen, um sich weiterzuentwickeln. Wenn sich die Lernerfolge immer so schnell einstellen, dann kann diese Mannschaft noch Großes erreichen.
BVB bleibt mutig und liefert ein Spektakel
Denn anders als vor zweieinhalb Wochen brach die Borussia nach der Bayern-Führung nicht ein. Sie blieb mutig. Lieferte ein Spektakel. Die Offensive schaffte es immer wieder die Schwachstellen des FC Bayern aufzudecken. Sei es durch Marco Reus. Sei es durch Raphael Guerreiro. Sei es durch Ousmane Dembélé. Sei es durch Pierre-Emerick Aubameyang. Und ja, Glück gehörte auch dazu.
Durch diesen Erfolg treffen die Dortmunder nun auf die Überraschungself aus Frankfurt. Anders als die letzten drei Jahre erwartet den BVB in Berlin keine Top-Mannschaft. Der Titel ist jetzt zum Greifen nah. Aber Vorsicht: In der Hinrunde verlor die Borussia 1:2 gegen die Eintracht. „Die Leistung war ein einziges Defizit“, sagte Tuchel damals. Es war eine dieser Lehrstunden.