Dortmund. Spieler von Borussia Dortmund reagieren nach dem Spiel gegen Monaco emotional und üben Kritik an der Uefa. Sie hätten gerne mehr Zeit gehabt.
- Spieler von Borussia Dortmund reagieren nach dem Spiel gegen Monaco emotional und üben Kritik an der Uefa
- Sie hätten gerne mehr Zeit gehabt
- Nuri Sahin gibt ein emotionales Interview
Völlig erschöpft und mit Tränen in den Augen standen die Spieler von Borussia Dortmund vor der Südtribüne, Zehntausende Fans sangen "Der BVB wird niemals untergehen": Beim vermutlich schwersten Auftritt ihres Lebens haben die Borussen kaum 24 Stunden nach dem Anschlag auf ihren Mannschaftsbus im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League 2:3 (0:2) gegen AS Monaco verloren. Nach einem aufopferungsvollen Kampf ist der Glaube ans Weiterkommen aber noch da.
"Es war kein schöner Tag heute. Ich weiß, dass der Fußball wichtig ist. Wir sind aber auch nur Menschen.", sagte Nuri Sahin nach dem Spiel bei Sky. Die Spieler hätten sich gewünscht, nach dem Anschlag auf ihren Mannschaftsbus mehr Zeit zu bekommen, bis das Spiel gegen Monaco nachgeholt wird.
Roman Bürki und Julian Weigl kritiseren Uefa-Entscheidung
BVB-Torhüter Roman Bürki kritisiert die Entscheidung der Uefa: "Man hat uns keinen Gefallen getan, dieses Spiel anzusetzen, nicht mal 24 Stunden nach einem Anschlag. Ich hatte nicht eine Stunde Schlaf in der Nacht, das ist nicht die optimale Vorbereitung auf solch ein Spiel."
Auch BVB-Spieler Julian Weigl äußert sich kritisch: "Am Anfang hat man es stark gemerkt. Wir konnten nicht so frei spielen, wie wir das eigentlich können. Zum Glück haben wir uns dann ein Stück weit davon gelöst. In der zweiten Halbzeit haben wir dann einfach die Köpfe ausgeschaltet, Gas gegeben und zum Glück noch ein relativ ordentliches Ergebnis gestalten können."
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