Dortmund. Nach seinem Maskenjubel gegen Schalke steht BVB-Stürmer Aubameyang in der Kritik. Sein Trainer rechnet mit einer positiven Reaktion des Stürmers.
Am Samstagnachmittag hatte Thomas Tuchel noch anders reagiert. Da hatte der Trainer von Borussia Dortmund seinen Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang noch uneingeschränkt in Schutz genommen nach dessen Maskenjubel beim 1:1 im Derby beim FC Schalke 04. Da hatte der Trainer aber noch nicht gewusst, dass nicht einfach nur eine spielerische Jubelvariante war, keine Fortsetzung der Batman- oder Spiderman-Maskerade – sondern eine kühl kalkulierte Werbebotschaft. Aubameyang hatte mit eienr Maske gejubelt, die Bezug nahm auf seinen persönlichen Werbepartner, der in Konkurrenz steht zum BVB-Ausrüster.
BVB-Trainer Tuchel sieht einen "Beigeschmack"
„Damit hat er persönliche Interessen in Konflikt gebracht mit Klubinteressen“, sagt Tuchel nun und sieht einen „Beigeschmack“ – verweist bei dem Thema aber ansonsten auf die Bosse: „Die Verantwortlichen des Klubs haben bereits Gespräche angekündigt“, erklärt Tuchel. „Da ist das Thema auf der richtigen Ebene. Und ich als Trainer kann mir den Luxus erlauben, mich auf den Sport zu konzentrieren.“
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Das bedeutet auch: Sportliche Konsequenzen wird es für Aubameyang nicht geben, er gehört im Bundesligaspiel gegen den Hamburger SV (Dienstag, 20 Uhr/live in unserem Ticker) ebenso selbstverständlich im Kader wie in den folgenden Spielen im eng getakteten BVB-Kalender. Sie brauchen ihren Torjäger eben, der in 26 Bundesligaspielen 24 getroffen hat. Und sie brauchen ihn bei bester Laune.
Der Trainer rechnet nicht damit, dass Aubameyang vom Wirbel um seine Person negativ beeinflusst wird oder gar den Klubbossen ihre Kritik verübelt: „Man kann mit ihm sehr kritisch reden und Dinge auch sehr hart klären“, sagt Tuchel. „Und man kann sich sicher sein, dass er nicht nachtragend ist, sondern versucht, die andere Seite zu verstehen. Man kann sich sicher sein, dass da nicht hängen bleibt.“ Die Reaktion des Torjägers sei immer bestens: „Auba hat die Fähigkeit, das auf der Sachebene zu lassen und nicht ins Persönliche reinzuziehen und beleidigt zu sein“, so Tuchel. „Er kann Dinge akzeptieren und trennen, das zeichnet einen Topprofi aus.“
Das zeigte Aubameyang schon im Hinspiel gegen den Hamburger SV: Da hatte ihn der Trainer für das Champions-League-Spiel zuvor aus dem Kader geworfen, weil der Stürmer kurz zuvor am freien Tag nach Mailand geflogen war – ein Verstoß gegen mannschaftsinterne Regeln. Aubameyang musste in der Champions League zusehen – und reagierte, indem er in Hamburg vier Tore zum 5:2-Sieg des BVB beitrug.