Dortmund. . Mario Götze kehrt erst zum Trainingsauftakt zurück - das hat der BVB verkündet. Aus Sicht des Vereins ist es dennoch eine gute Nachricht.

Es ist für Gonzalo Castro nichts wirklich Neues, im Schatten anderer zu stehen. Der 29-Jährige spielt eine ansprechende Saison im Mittelfeld von Borussia Dortmund, gesprochen wird aber meist über andere: den Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang, den spektakulären Neuzugang Ousmane Dembélé, den Tempodribbler Christian Pulisic.

Auch am Mittwoch war Castro nur ein kurzer Moment im Scheinwerferlicht vergönnt, als der Verein bekannt gab, seinen ursprünglich 2019 auslaufenden Vertrag bis 2020 verlängert zu haben.

Exakt 30 Minuten später aber veröffentlichte der Klub eine weitere Mitteilung mit der Überschrift: „Mario Götze spricht positiv auf die Behandlung an“ – und schon war Castro wieder in die zweite Reihe gedrängt. Der entscheidende Satz versteckt sich im vorletzten Absatz: „Das sportlich übergeordnete Ziel für den Spieler ist die volle Einsatzfähigkeit bis zum Beginn der nächsten Saison.“ Das heißt: In der laufenden Saison wird Mario Götze nicht mehr spielen.

Genaues Datum für Götzes Rückkehr fehlt noch

Überraschend kommt dies für Eingeweihte nicht angesichts der Mitteilung, die der Klub Ende Februar gemacht hatte: dass der Nationalspieler an einer Stoffwechselstörung leide und sofort aus dem Trainingsbetrieb genommen werden müsse. Aber es ist eben das erste Mal, dass der Klub so etwas wie einen Zeitplan nennt.

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Ein genaues Datum allerdings fehlt: „Einen positiven Behandlungsverlauf vorausgesetzt, kann Götze im Frühsommer wieder mit dem leistungsorientierten Training beginnen“, teilt der BVB mit. Intern geht man davon aus, dass der 24-Jährige – wenn nichts dazwischen kommt – zum Beginn der Vorbereitung Anfang Juli wieder am Mannschaftstraining teilnehmen kann. Und das wertet man ausdrücklich als gute Nachricht, weil es bei Götzes Diagnose ja auch deutlich länger hätte dauern können.

Mit öffentlichen Äußerungen in der Angelegenheit hielt man sich am Mittwoch zurück. Nur Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ließ mitteilen: „Der BVB wünscht Mario Götze auch im Namen seiner zehn Millionen Fans eine schnelle Gesundung.“

Probleme im Schnellkraft-Bereich

Was genau seinem Spieler fehlt, hat der Klub nie kommuniziert. Stoffwechselstörungen gibt es in den unterschiedlichsten Erscheinungen und Ausprägungen, bei Götze ist immerhin klar: Seine Erkrankung betrifft die Muskulatur und bereitet ihm Probleme im Schnellkraft-Bereich, unter anderem also bei Sprints. Auch die Muskelverletzungen, die immer wieder auftraten, waren wohl darauf zurückzuführen.

Erst dadurch hatte Mannschaftsarzt Markus Braun ja überhaupt Verdacht geschöpft – und weil Götze zwar intensiv trainierte und viele Zusatzschichten abspulte, die Fitnesswerte aber dennoch schlecht waren. Braun drängte daher auf eingehendere Blut­untersuchungen, dabei wurde die Stoffwechselstörung gefunden.

Die konsultierten Ärzte waren sich früh sicher, das Problem in den Griff zu bekommen – wie lange es dauern würde, konnten sie aber zunächst nicht sagen. Immerhin sollte das nun geklärt sein.