Lissabon. BVB-Torhüter Roman Bürki blieb gegen Benfica Lissabon praktisch beschäftigungslos. Trotzdem verlor der BVB. Nach der Partie stichelte Bürki.

  • BVB-Torhüter Roman Bürki blieb gegen Benfica Lissabon praktisch beschäftigungslos
  • Trotzdem verlor der BVB
  • Nach der Partie stichelte Bürki

Für Roman Bürki war das ein sehr merkwürdiger Abend gewesen. Als Torwart weiß er, wie es ist, wenn sich Spiele entwickeln, in denen keine Sekunde Unachtsamkeit erlaubt ist. In denen Torhüter zu Helden werden können, weil sie halten, was es zu halten gibt. Das Achtelfinal-Hinspiel von Borussia Dortmund in der Champions League bei Benfica Lissabon war so nicht verlaufen. Im Gegenteil. Und das war es, was die Sache für den Schweizer noch ein bisschen unerträglicher machte.

Denn Bürki hätte sich getrost über weite Teile der Begegnung an den Pfosten lehnen und ein gutes Buch lesen können. Nahezu beschäftigungslos blieb die Nummer 1 des BVB. "Ich hatte keinen einzigen Ball in der Hand, selbst beim Tor nicht", schüttelte der frühere Freiburger innerlich den Kopf. Ungläubig nahm er zur Kenntnis, dass dieses Spiel tatsächlich verloren gegangen war. Eine Chance, ein Gegentor. 0:1. "Ein gefährliches Ergebnis", beschied Sportdirektor Michael Zorc im Hinblick auf das Rückspiel am 8. März in Dortmund. Die Diskrepanz zwischen Leistung und Ergebnis wurmte Bürki aber merklich. Spätestens zu bemerken bei einem Satz über den Gegner Benfica: "So wie die gefeiert haben, denken die wahrscheinlich noch, sie hätten gut gespielt."

Tatsächlich aber hatte die Borussia an diesem Abend überzeugt und damit nach der verheerenden Niederlage beim Tabellenletzten SV Darmstadt 98 am vergangenen Wochenende die richtige Reaktion gezeigt. "Das war eine unserer besten Saison-Leistungen. Wir hatten so viele Chancen, ein Auswärtstor zu erzielen. Oder zwei. Oder drei", meinte Bürki, ohne sich des Verdachts der Übertreibung auszusetzen.

Bürki nimmt Aubameyang in Schutz

Vor allem Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang war zur traurigen Figur geworden mit mehreren vergebenen Großchancen und einem noch dazu verschossenen Elfmeter. Aber Bürki nahm den Mann vom anderen Spielfeldende nach der Partie in Schutz. "Jeder würde ihm gerade gerne Mut zusprechen, aber ich glaube, er will gerade erstmal in Ruhe gelassen werden. Er hat uns schon so oft den Arsch gerettet, dass ich überzeugt bin, dass wir uns im nächsten Spiel schon wieder über seine Tore freuen können." Das nächste Spiel ist am Samstag, ein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Und Bürki hätte sicher nichts dagegen, mehr zu tun zu haben, wenn dann wenigstens das Ergebnis stimmt.