Lissabon. Bittere Niederlage für Borussia Dortmund: Der BVB verlor das Achtelfinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon mit 0:1 (0:0). Die Niederlage war unnötig.
Drinnen im Stadion des Lichts von Lissabon flog der Glücksbringer, der Adler von Benfica, über das auf dem Rasen ausgebreitete Sternenbanner der Champions League. Eine prächtige Choreographie schmückte die Ränge. Doch die feierliche Zeremonie vor dem Achtelfinal-Hinspiel zwischen dem portugiesischen Rekordmeister und Borussia Dortmund erlebten viele BVB-Fans nicht mit. Nur eines von vielen Problemen an einem Abend, an dem für die Borussia lange nichts so laufen wollte, wie gewünscht. Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage braucht die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel im Rückspiel am 8. März einen Sieg mit zwei Tore Unterschied, um auf Europas größter Fußball-Bühne vertreten zu bleiben. Immerhin: Die zweite Halbzeit erlebten die mitgereisten Fans auf den Tribünen mit.
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Der Ruf eines Teils der Anhängerschaft hatte zuletzt erheblich gelitten und hat sich offenbar bis nach Portugal herumgesprochen. Der - offenbar unterbesetzte - Ordnungsdienst kontrollierte die Gäste-Fans besonders genau und fand in fünf Fällen Pyrotechnik. Kein Einlass, ab zum Haftrichter am Mittwoch. Allerdings kostete das Prozedere Zeit. Viel Zeit. Bis weit nach Anpfiff standen Dortmunder Fans vor den Stadiontoren. Unruhe kam auf. Der BVB bat die UEFA um einen späteren Anpfiff der Partie, doch dieser Bitte wurde nicht stattgegeben. Eine größere Eskalation der Ereignisse konnte verhindert werden. Bis zur Halbzeitpause befanden sich die BVB-Fans dann komplett im Stadion.
Mitroglou brachte Benfica gegen den BVB in Führung
Zu diesem Zeitpunkt hatten sie keine Tore verpasst. Die erste Chance der Partie hatte Benfica, das aufgeregt begann und die Dortmunder Abwehr in Verlegenheit brachte. Eduardo Salvio umkurvte Sokratis, schoss aber über das Tor (5.). Aber mit fortschreitender Spieldauer machte auch die Borussia auf sich aufmerksam. Ousmane Dembélé spielte Pierre-Emerick Aubameyang frei, aber der Torjäger schoss frei vor Torwart Ederson über die Latte (10.). Nach einer flachen Hereingabe verirrte sich der Ball zu Dembélé, der am Fünfmeterraum ungestört zum Abschluss kam, doch Victor Lindelöf warf sich noch erfolgreich dazwischen (23.). Und in der 38. Minute spitzelte Raphael Guerreiro den Ball vor das Benfica-Tor, das Ederson verlassen hatte, aber Aubameyang verpasste das Zuspiel um Zentimeter.
Drei Minuten nach Wiederbeginn allerdings ging Benfica in Führung. Nach einer Ecke von Pizzi und einem Kopfball Luisaos kam Kostas Mitroglu an den Ball und stocherte ihn aus kurzer Distanz an Roman Bürki vorbei ins Tor. Unglücklich. Rückstand.
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Aber die Borussia drängte sofort auf den Ausgleich. Erst scheiterte Dembélé an Ederson (51.), dann war es erneut Aubameyang, der vollkommen frei am Elfmeterpunkt zum Schuss kam, den Ball aber über das Tor lupfte (53.). Ederson parierte gegen Marco Reus (56.) und Lukasz Piszczek, ehe Aubameyang endgültig zur traurigen Figur des Spiels wurde. Nach der Entscheidung auf Handelfmeter nahm sich der sonst sichere Schütze den Ball, setzte seinen Schuss aber auf die Handschuhe von Ederson (57.). Damit schwand der Glaube. Lediglich einen abgefälschten Schuss von Christian Pulisic musste Ederson noch parieren (84.).
So spielen Benfica Lissabon und der BVB
Benfica Lissabon: Ederson - Nelson Semedo, Luisao, Nilsson Lindelöf, Eliseu - Fejsa, Pizzi - Salvio, Carrillo (46. Filipe Augusto) - Rafa (67. Cervi), Mitroglou (75. Raul Jimenez). Trainer: Rui Vitoria
BVB: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bartra - Durm, Weigl, Schmelzer - Dembélé, Guerreiro (81. Castro) - Reus (81. Pulisic) - Aubameyang (62. Schürrle). Trainer: Tuchel
Schiedsrichter: Rizzoli (Italien)
Tor: 1:0 Mitroglou (48.).