Dortmund. Die Polizei hat nach dem Bundesliga-Topspiel Bilanz gezogen. Die Borussia-Anhänger seien extrem Gewaltbereit gewesen. Der BVB will aufarbeiten.

  • Die Polizei beklagt das Verhalten einiger BVB-Anhänger
  • Ein Teil der Dortmunder Fans hat Anhänger von RB Leipzig attackiert
  • RB Leipzig fordert jetzt Aufklärung vom BVB

Bei einem Angriff Dortmunder Randalierer auf Fans des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig sind am Samstag vor dem Liga-Duell beider Mannschaften vier Polizisten und Polizistinnen verletzt worden. Das teilte die Polizei Dortmund in ihrer Einsatzbilanz mit. Der BVB verurteilte die Vorfälle. "Borussia Dortmund bedauert zutiefst, dass es zu Ausschreitungen auf dem Anreiseweg der Fans aus Leipzig gekommen ist. Der BVB wird die Vorkommnisse gemeinsam mit der Polizei aufarbeiten", teilte der Verein via Twitter mit.

RB Leipzig hat die scharf verurteilt und den BVB zum Handeln aufgefordert. Der Aufsteiger reagierte am Sonntag mit einer Stellungnahme auf die Vorkommnisse am Samstag bei und am Rande der 0:1-Niederlage. "Die Übergriffe von Dortmunder Fans gegen gegnerische Zuschauer, gegen die Polizei, aber auch Beleidigungen und Straftaten gegen Kinder und Frauen sind nicht tragbar und beschämend für ganz Fußball-Deutschland", hieß es in der Mitteilung.

Der Verein stellte klare Forderungen an die Verantwortlichen des BVB, namentlich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhard Rauball. "Wir erwarten von Herrn Watzke und Herrn Rauball, dass diese von mehreren Tätern verübten Vorfälle - die diese Saison erstmals unsere Fans betrafen - lückenlos im Interesse der gesamten Bundesliga aufgeklärt werden." Nach Information von RB konnten auch die verletzten Fans die Heimreise antreten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Steine und Dosen geworfen

Insgesamt wurden laut der Polizei 28 Strafanzeigen "wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Widerstands sowie räuberischen Diebstahls" gestellt.

Vor dem Stadion seien Leipziger Fans beim Anmarsch massiv mit Steinen und Dosen beworfen worden. Die Polizei schilderte eine "extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder Anhängerschaft gegenüber den Gästen". Diese habe sich gegen "jede als Leipzig-Fan erkennbare Person" gerichtet: "Egal, ob es sich um kleine Kinder, Frauen oder Familien handelte." BVB-Anhänger hatten vorab in der Stadt Schmähplakate angebracht und auch im Stadion viele beleidigende Banner gegen das "Kunstprodukt" RB Leipzig gezeigt. (sid/dpa)