Dortmund. Hochverdient besiegte Borussia Dortmund im Topspiel RB Leipzig mit 1:0. Dabei war ein Abwehrspieler bester Mann auf dem Platz. Die Einzelkritik.

Roman Bürki: Wurde kaum gefordert, bei Flanken, langen Bällen und Rückpässen auf dem Posten. Allerdings sehr aufmerksam bei Leipziger Steilpässen, stets vor den Stürmern am Ball. Note: 2,5

Erik Durm: Gab in der Defensive den Rechtsverteidiger in einer Fünferkette, bei eigenem Ballbesitz den Rechtsaußen. Machte das nach hinten gut, nach vorne gelang es nicht, Druck zu machen. Note: 3

Lukasz Piszczek: Spielte als rechter von drei Innenverteidigern und machte seine Sache bis auf ein paar kleine Wackler ordentlich. Note: 3

Sokratis: Zeigte früh im Spiel, dass er sich von der Leipziger Aggressivität aber mal so gar nicht beeindrucken lassen wollte und checkte Poulsen schwungvoll vom Feld. Räumte später noch Khedira ab und animierte das gesamte Stadion mit heftigem Armrudern zu möglichst lautstarkem Lärm. Es war ein Spiel wie gemalt für den rustikalen Griechen, der alles abräumte, was in Richtung Strafraum kam. Note: 1,5

Marc Bartra: Überraschend stand er anstelle von Matthias Ginter in der Startaufstellung, rechtfertigte das aber mit einer sehr aufmerksamen Leistung – bis er in der 48. Minute mit einem schlimmen Fehlpass Leipzig einen hervorragenden Konter ermöglichte. Note: 3

Marcel Schmelzer (bis 85.): Oft wählte Leipzig den Weg über seine linke Abwehrseite, doch richtig gefährlich wurde es nie. Stand sicher, nach vorne aber blieben die großen Impulse aus. Note: 3

Julian Weigl: Nahm sich offenbar ein Beispiel an Sokratis und teilte im defensiven Mittelfeld ordentlich aus – musste aber auch einiges einstecken. Im Spielaufbau durch das aggressive Leipziger Pressing vor der Pause allerdings weitgehend abgemeldet, danach verschaffte er sich mehr Freiräume. Note: 2,5

Ousmane Dembélé (bis 61.): Seine Einzelleistung machte den Unterschied: Legte den Ball am hilflosen Compper vorbei, legte den Ball am nicht minder wehrlosen Orban vorbei, flankte punktgenau auf Aubameyang – schon stand es 1:0 (34.). Es war nicht das einzige Mal, dass er Leipziger Abwehrspieler schlecht aussehen ließ. Beteiligte sich außerdem sehr eifrig an der Defensivarbeit. Für eine Bestnote waren aber zu viele Fehlpässe dabei. Note: 2

Raphael Guerreiro (bis 76.): Licht und Schatten wechselten sich ab. Zeigte immer mal wieder, was er kann, wenn er mit schnellen Drehungen Lücken im Mittelfeld aufriss, wo eben noch keine waren. Leistete sich aber auch den einen oder anderen unnötigen Ballverlust und ließ seinen Gegenspielern im Zentrum gelegentlich zu viel Raum. Note: 3,5

Pierre-Emerick Aubameyang: Traf zunächst beeindruckend schlechte Entscheidungen – etwa als er auf der rechten Seite auf und davon lief und anstatt den freien Reus in der Mitte anzuspielen, auf Dembélé am langen Pfosten flankte – Chance vertan (12.). Köpfte in der 33. Minute noch deutlich über das Tor, machte es aber schon beim nächsten Angriff deutlich besser und brachte den Ball – allerdings auch erschreckend unbedrängt – per Flugkopfball im Tor unter. Vertändelte dann im zweiten Durchgang eine sehr gute Kontergelegenheit, indem er zum falschestmöglichen Zeitpunkt den Pass auf Reus spielte (50.). Schoss von Reus freigespielt Torhüter Gulacsi an (58.). Note: 2,5

Marco Reus: War als zweiter Stürmer neben Aubameyang aufgeboten. Er lief viel, auch bei gegnerischem Ballbesitz – kam aber in der ersten Halbzeit nicht wirklich zur Geltung. Danach auffälliger. In der 50. Minute von Aubameyang schlampig bedient, machte fast noch das Beste draus – aber sein Schuss strich am Tor vorbei. In der Folge wechselhaft: Mal blieb er im Dribbling hängen, mal legte er Aubameyang die mögliche Vorentscheidung auf – und dann schoss er frei vor dem Tor vorbei (83.). Scheiterte auch in der 89. Minute ganz allein an Keeper Gulacsi. Note: 3

Christian Pulisic (ab 61.): Kam für Dembélé. Ohne Note

Matthias Ginter (ab 76.): Kam für Guerreiro. Ohne Note

Felix Passlack (ab 85.): Kam für Schmelzer. Ohne Note