Dortmund. Dank der jüngsten Personalien ist der BVB für die Zukunft glänzend aufgestellt. In der Gegenwart allerdings fehlt ein wichtiger Faktor.
- Erst Isak, dann Pulisic: Der BVB stellte am Montag Weichen für die Zukunft
- Mit vielen jungen Top-Spielern ist die Borussia für die kommenden Jahre gerüstet
- Aktuell fehlt der jungen Mannschaft noch die nötige Erfahrung
Es war gut was los bei Borussia Dortmund am Montag, die Edelfüller waren im Dauereinsatz: Erst unterschrieb Alexander Isak einen langfristigen Vertrag – die genaue Laufzeit gab der BVB nicht bekannt. Anschließend verlängerte Christian Pulisic um ein Jahr bis 2020. Isak ist 17, Pulisic gerade erst 18 geworden.
Mit 23 schon fast ein Oldie
Es war ein starkes Signal, dass der BVB zu Beginn der Woche setzte – zumal die beiden nicht die einzigen hochkarätigen jungen Spieler sind, die langfristig unter Vertrag stehen: Emre Mor und Ousmane Dembélé sind 19, Julian Weigl zählt 21 Jahre und Raphael Guerreiro ist mit 23 schon fast ein Oldie. Allesamt stehen sie bis mindestens 2020 im Wort. Und vergessen darf man nicht: Auch ein Mario Götze ist ja erst 24.
Der BVB bastelt also erfolgreich an seiner Zukunft, er hat eine hochtalentierte Truppe zusammen, allesamt mit langfristigen Verträgen ausgestattet. Nicht jeder Spieler wird sich zwangsläufig zum Weltstar entwickeln – aber viele haben das Zeug dazu. Natürlich heißt das nicht, dass alle Toptalente bis 2020 bleiben. Aber jeder Spieler, der früher geht, wird dem BVB zumindest ein hübsches Sümmchen in die Kasse spülen – das gehört zum Dortmunder Geschäftsmodell.
Erfahrung nicht im Übermaß
Für die Zukunft ist der BVB also glänzend aufgestellt. Aber: Isak, der soeben eingekaufte Mann, ist keiner, von dem man erwarten darf, dass er in den nächsten Monaten die Champions-League-Qualifikation herausschießt. Oder dass er in engen Spielen, gerne auch im Pokal, kraft seiner Aura und Persönlichkeit der entscheidende Faktor ist.
Dafür braucht es Erfahrung, dafür muss man, wie es Trainer Thomas Tuchel sagt, schon einige Schlachten geschlagen haben. Erfahrung aber hat der BVB nach wie vor nicht im Übermaß, im Gegenteil. Und er hat sich erneut dagegen entschieden, sie einzukaufen. Dafür gibt es viele gute Gründe, vor allem wirtschaftlicher Natur. Es ist aber auch ein Grund für das Paradoxon, dass die Zukunft des Klubs derzeit deutlich rosiger aussieht, als es die Gegenwart ist.