Marbella.
- Die Entscheidung für Schmelzer als BVB-Kapitän ist eine gute
- Aber der BVB hat mit der Debatte eine unnötige Baustelle aufgemacht
Marcel Schmelzer bleibt Kapitän von Borussia Dortmund. Das ist eine gute Entscheidung von Trainer Thomas Tuchel.
Schmelzer ist gerade in der Mannschaft sehr angesehen, sein Wort hat Gewicht – und er hat schon viele Kapitänsaufgaben übernommen, als Mats Hummels nach außen noch der Anführer des Teams war.
Hausgemachtes Problem
Dafür, dass am Ende alles bleibt, wie es ist, wurde das Thema aber unnötig lang am Kochen gehalten. Beim BVB tat man dies als Medienthema ab, das von der Presse unnötig aufgebauscht wurde.
Aber Tuchel selbst hat die Baustelle mit seinen Aussagen erst eröffnet: Als Marco Reus in der Champions League gegen Legia Warschau sein Comeback gegeben, drei Tore geschossen und in Abwesenheit von Marcel Schmelzer die Kapitänsbinde getragen hatte, wurde der Trainer gefragt, wie es denn in der Angelegenheit weitergehe. Die Antwort: Man werde im Winter darüber sprechen.
Unnötig lange Debatte
Er habe ihn die Euphorie um Reus nicht das Signal setzen wollen: Nein, Kapitän ist er nicht – so erklärt es Tuchel heute. Das ist noch nachvollziehbar, erklärt aber nicht, warum man das Thema noch wochenlang weiterlaufen ließ.
Zu Beginn des Trainingslagers Anfang Januar wurde Tuchel wieder gefragt – und ließ die Antwort auf die Kapitänsfrage weiter offen und damit die Debatte am Laufen. Amtsinhaber Schmelzer war da längst genervt von der Debatte, auch innerhalb des Klubs waren nicht alle glücklich über den Nebenkriegsschauplatz.
BVB-Debatte half weder Schmelzer noch Reus
Eine Erklärung, die in Marbella kursierte: Der Trainer wollte durch seinen Umgang mit der Debatte einen Prozess innerhalb der Mannschaft anstoßen, er wollte, dass die Spieler selbst zu dem Thema diskutieren und gemeinsam als Mannschaft eine Haltung dazu entwickeln.
Es ist eine Idee, die durchaus ihren Charme hat. Durch die unglückliche Kommunikation in der Angelegenheit aber hat man eine Debatte angefacht, die letztlich unnötig war – und die weder dem Amtsinhaber Schmelzer noch dem Alternativkandidaten Reus geholfen hat.
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