Marbella. . Die Spielführerbinde wird bei Borussia Dortmund zum Politikum, wer in der Mannschaft das Sagen hat. BVB-Spieler Marcel Schmelzer ist genervt.

  • Die Spielführerbinde wird bei Borussia Dortmund zum Politikum
  • Wer hat in der Mannschaft das Sagen?
  • BVB-Spieler Marcel Schmelzer ist genervt

Das Thema nervt Marcel Schmelzer, das ist klar zu ernennen. Der Kapitän von Borussia Dortmund sitzt bei 19 Grad und Sonnenschein auf der Terrasse des Mannschaftshotels Gran Melia Don Pepe und muss wieder die Frage beantworten, die ihm im Laufe der Hinrunde schon einige Male gestellt wurde: Ob er denn sein Amt behalten werde? Oder ob Marco Reus nach seiner Verletzung künftig die Mannschaft anführe? „Für mich ist es eine ganz neue Sache, dass einfach von außen in der Saison darüber geredet wird, warum nicht jemand anders Kapitän ist“, sagt er. „Dass der Trainer einen Kapitän bestimmt und von außen ein anderer gefordert wird.“

Doch die Diskussion darüber ist eben mehr als ein reines Medienthema: Trainer Thomas Tuchel hat sich nie eindeutig für die gesamte Saison auf einen Kapitän Schmelzer festgelegt, noch Anfang Dezember sagte er: „Es kann durchaus sein, dass wir das noch einmal besprechen, aber bis zum Winter ist das definitiv kein Thema.“

Dass Tuchel in dieser Frage so unklar bleibt, mag auch vereinspolitische Gründe haben. Reus ist das Gesicht des Vereins, er ist populärster Werbeträger, mit seinem Namen werden die meisten Trikots verkauft, er bewegt die Massen, egal wohin der BVB reist. Und er hat innerhalb des Klubs mächtige Fürsprecher.

Nach außen ist Reus die populäre Figur

Schmelzers Wort hat vor allem nach innen Gewicht, nach außen ist Reus die populärere Figur. Das weiß auch Schmelzer, aber sagen kann er es eben nicht. Und noch viel weniger kann er ein klares Bekenntnis von Tuchel fordern – obwohl ihm anzumerken ist, dass er genau das gerne hätte.

Und so zieht er sich zurück auf die Forderung, die Journalisten mögen doch den Trainer fragen, mit ihm selbst, so der Linksverteidiger, habe noch niemand über einen möglichen Wechsel im Kapitänsamt gesprochen. Abgeben, auch das wird deutlich, würde er das Amt äußerst ungern: „Ich bin seit zwölf Jahren bei Borussia Dortmund“, sagt er. „Es ist eine Riesenehre für mich, hier Kapitän zu sein.“