Dortmund. Der BVB hat gegen Legia Warschau mit 8:4 gewonnen. Es war ein verrücktes Spiel, bei dem die BVB-Abwehr häufig wackelte. Das ärgerte Weidenfeller.

  • Der BVB hat gegen Legia Warschau mit 8:4 gewonnen
  • Es war ein verrücktes Spiel, bei dem die BVB-Abwehr häufig wackelte
  • Das ärgerte Torwart Roman Weidenfeller

Als Roman Weidenfeller vor die TV-Kameras trat, war er sauer. Vier Gegentreffer hatte er gegen Legia Warschau kassiert, der BVB beim 8:4-Sieg immerhin acht selbst erzielt. Das torreichste Spiel in der Geschichte der Champions League war damit perfekt perfekt.

"Meine Stimmung ist bescheiden“, sagte Dortmunds Torhüter nach dem Sieg über den amtierenden polnischen Meister im Interview bei Sky und ergänzte: „Ich kam mir fehl am Platz vor. Wir müssen viel besseres Verteidigungs-Verhalten an den Tag legen.“ Trainer Thomas Tuchel sprang ihm auf der anschließenden Pressekonferenz zur Seite: „Roman tut mir am meisten leid. Er ist zu Recht sauer. Ich denke nicht, dass er mit seiner Routine jetzt meinen Zuspruch benötigt.“ Grundsätzlich zeigte sich Tuchel nicht einverstanden mit der Leistung in der Abwehr: „Wir waren in jeder Phase dominant. Mit vier Gegentoren hätte ich aber nicht gerechnet.“

Damit war das Thema auch abgeschlossen. Denn ohnehin gab es eine Geschichte, die in ihrer Wirkung alles andere überstrahlte: Das Comeback von Marco Reus, der den BVB gegen Legia Warschau als Kapitän aufs Feld führte. Drei Tore selbst erzielt, eins per Freistoß vorbereitet. Auch der erste Auftritt des 27-Jährigen war einer der Gründe, warum es Tuchel nach eigener Aussage schwer fiel, eine sachliche Analyse zu treffen.

Tuchel lobt Reus

Nicht viel einfacher war es, passende Worte für den Auftritt von Reus zu finden. „Die letzten Wochen waren phantastisch, weil Marco auf einem sehr hohen körperlichen Niveau trainiert hat“, lobte Tuchel. „Man konnte nicht erwarten, dass er in seinem ersten Spiel dreimal trifft, und dann noch in der Champions League.“

Wenngleich es sich bei dem Gegner „nur“ um den völlig überforderten polnischen Meister handelte – die Vorstellung des Dortmunder Offensivspielers lässt Tuchel hoffen: „Es war eine phantastische Leistung und ein unglaubliches Comeback, das seine Qualität unterstreicht“, sagte der BVB-Trainer und schloss mit Blick auf die 185-tägige Wartezeit an: „Die fehlt uns schon seit Monaten.“