Dortmund. . Der 18 Jahre alte Bottroper ist zu einer sehr brauchbaren Alternative im BVB-Kader geworden. Sein Vorteil: Er kann rechts und links verteidigen.

So allzu oft kommt es ja nicht mehr vor, dass Borussia Dortmund seine Tore öffnet, damit die eigenen Fans dem Training der Fußballer zusehen können. Doch am Donnerstagnachmittag, zwei Tage nach dem 2:1-Sieg in der Champions League und zwei Tage vor dem nächsten Bundesligaspiel beim FC Ingolstadt (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) erlaubte der Klub den Zugang zum schwarz-gelben Trainingsgelände.

Sie bekamen sogar ein paar Spieler zu sehen, die zuletzt selten zu bestaunen waren. André Schürrle, Marcel Schmelzer und Raphael Guerreiro absolvierten Laufrunden, Marco Reus, Gonzalo Castro und Adrian Ramos meldeten sich fit und tauchten auf dem Platz neben einem jungen Mann auf, der wie seine Kollegen zuletzt eine kleine Erstaunlichkeit vollbrachte. Zumindest wenn man Roman Bürki glaubt. „Jeder Spieler ist gewachsen, vor allem die jungen“, sagt der Torwart über dieses Adrenalin gefüllte Spiel in Lissabon, in dem jener Felix Passlack zum drittjüngsten Königsklassendebütanten in der BVB-Historie wurde - und seine Sache auf der linken Abwehrseite sehr manierlich machte. Plötzlich erwachsen also?

Zumindest war die Partie gegen den bärenstarken Gelson Martins ein weiterer Schritt in der rasanten Entwicklung des Bottropers. Nicht immer Herr der Lage, aber immer mit Herz und Schneid. „Es ist bemerkenswert, wie die Jungs auftreten, dass sie nicht ängstlich spielen, sondern sich was zutrauen“, lobt der 21 Jahre alte Julian Weigl die, die noch jünger als er sind. „Wie Passlack in fast allen Szenen gegen Martins verteidigt hat, da kann man nur den Hut ziehen“, sagt Sportdirektor Michael Zorc: „Ich bin besonders stolz auf die jungen Burschen.“

Passlack: "Fußball ist mein Job"

Passlack hat nachgewiesen, anspruchsvollere Aufgaben ins Visier nehmen zu können. Erst seit dem Januar gehört der 18-Jährige zum Profikader, mittlerweile ist er eine sehr brauchbare Alternative auf beiden Außenverteidigerpositionen. Vielleicht auch in Ingolstadt. Ob links oder rechts ist ihm dann egal. „Fußball ist mein Job, ich muss mit allem umgehen können“, sagt der, der bisher mit allem umgehen konnte.