Dortmund. . BVB begeistert in der Champions League gegen Real. André Schürrle trifft trotz einer Verletzung. Nun fällt er wie Marc Bartra gegen Leverkusen aus.

  • BVB begeistert in der Champions League gegen Real
  • André Schürrle trifft trotz einer Verletzung
  • Nun fällt er wie Marc Bartra gegen Leverkusen aus

Eigentlich hätte der Held des Abends am nächsten Morgen wieder auf dem Trainingsplatz erscheinen sollen. Schließlich hatte er nur eine halbe Stunde dieses Spiels gegen Real Madrid in den Beinen. Diese Zeit hatte André Schürrle immerhin gereicht, um kurz vor dem Ende den Ausgleich zum 2:2 gegen die königliche Millionentruppe zu schießen. Große Teile des Dortmunder Stadtgebiets hatte das nachhaltig zum Beben gebracht und vor allem das schwarz-gelbe Ansehen im internationalen Fußball schnell mal wieder in höchste Höhen katapultiert.

Zirkusartisten in Schwarz und Gelb

„Borussias Spiele sind wie Abenteuerkino“, urteilte die spanische Zeitung „AS“ angetan, der BVB ­habe „Messerwerfer wie Raphael Guerreiro oder Ousmane Dembélé“ in seinen Reihen, meinte die „Marca“. Die vollkommen unerschrockene Art, mit der sich die im Sommer renovierte Borussia dem Titelverteidiger entgegenstellte, machte aus den Spielern Draufgänger, Zirkusartisten, Abenteurer, Überlebenskünstler.

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Schürrle war einer davon. Auf ihn traf vor allem die Sache mit dem Überlebenskünstler zu. Deshalb fehlte er ja auch am Mittwochmorgen beim Training der Vorabendreservisten. Der Nationalspieler war schon in den vergangenen zwei Wochen ausgefallen, eine Innenbanddehnung stoppte ihn. Der Einsatz gegen Real war sein erster nach der Verletzung – und er endete wieder mit Schmerzen im gerade erst gesundeten Knie.

Kurios: Er humpelte schon in den Minuten vor seinem Treffer, mit letzter Kraft wuchtete er den Ausgleich herbei. „Die Verletzung ist wieder ein bisschen aufgebrochen. Ich hatte Schmerzen, aber wir konnten nicht mehr wechseln, deshalb musste ich da durch“, sagte er bereits nach dem Spiel und hoffte, dass die Genesung dieses Mal „etwas schneller“ geht.

Klar ist aber: Das Duell mit seinem früheren Klub Bayer Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) dürfte Schürrle verpassen. Schon allein aus Gründen der Vernunft. Denn nach dem Duell bei Bayer pausiert die Bundesliga wegen der anstehenden Länderspiele gegen Tschechien (in Hamburg) und Nordirland (in Hannover) für zwei Wochen. Zeit, die auch der Spanier Marc Bartra nutzen könnte. Der Innenverteidiger verletzte sich vor dem Real-Spiel erneut an der Leiste. Mindestens das Leverkusen-Spiel ist für ihn damit hinfällig.

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Von Daniel Berg, aufgezeichnet in der Mixed Zone

In der Kabine nicht gefeiert

Doch Dortmunds Glaube an die eigene Stärke ist derzeit von Personen unabhängig. „Es ist nicht so, dass wir das Unentschieden in der Kabine abgefeiert hätten. Wenn man sieht, wie wir überlegen, was wir nach einem 2:2 gegen Real Madrid hätten besser machen können, dann ist das eine geile Mentalität“, lobte Schürrle nach der Partie und droht schon fast: „Wir haben alle Bock auf das, was hier passiert, da kann noch viel kommen.“

Auch von Schürrle, wenn er wieder fit ist. „Er ist ein Spieler, der eine enge Bindung zum Trainer braucht“, sagt Trainer Thomas Tuchel, „es war schwer für ihn heute, weil er nach seiner Verletzung erst wenige Einheiten absolviert hatte. Aber mit dem Tor war es ein perfektes Ende.“ Fast perfekt zumindest.