Dortmund. . Der BVB tat sich gegen den SC Freiburg zwar schwerer als zuletzt, bewies aber tolle Offensivform. Für Jürgen Kohler ist der BVB gegen Madrid Favorit.

  • Der BVB tat sich gegen den SC Freiburg schwerer als zuletzt
  • Der BVB bewies aber tolle Offensivform
  • Für Jürgen Kohler ist der BVB gegen Madrid Favorit

Eigentlich war der junge Mann als Kronzeuge vorgesehen. Eigentlich. „Ich weiß das auch noch nicht“, antwortete Raphael Guerreiro nämlich auf die Frage, wie man Cristiano Ronaldo stoppen könne.

Es ging am Freitagabend besonders schnell, bis der 3:1-Arbeitssieg gegen den SC Freiburg abgehakt war. Denn am Dienstagabend steht um 20.45 Uhr in der Champions League das Heimspiel gegen Real Madrid an, den Titelverteidiger, einen der größten Klubs der Welt, mit einem der größten Spieler der Welt. Und im BVB-Kader kennt niemand Ronaldo so gut wie Guerreiro, sein Kollege aus der Nationalmannschaft.

Vorfreude auf Ronaldo

Doch auch Dortmunds Neuzugang kann oder will eben nicht sagen, wie man den Angreifer stoppen kann. „Ich freue mich sehr auf das Spiel“, sagt er lediglich. „Und natürlich ist es eine große Freude, Ronaldo wiederzusehen.

Möglicherweise rührt die Freude auch daher, dass es schon deutlich schlechtere Zeitpunkte für ein Heimspiel gegen Real Madrid gab. Während Dortmund nun viermal in Folge gewonnen hat, dabei 20:2 Tore geschossen hat, leistete sich Madrid zuletzt zwei Unentschieden in der Liga. Auch Ronaldo sucht nach Verletzungsproblemen seine Form, wurde beim 2:2 gegen UD Las Palmas sogar vorzeitig ausgewechselt. „Für mich ist klar, dass Real Madrid in Dortmund nicht viel zu bestellen hat“, sagt Jürgen Kohler im Gespräch mit dieser Zeitung. „Die Dortmunder sind gut in Form, spielen sehr aggressiv. In einem Spiel kann man auch die jungen Spieler dazu bringen, dass sie sich sehr konzentriert und richtig gut in ihren Räumen bewegen.“

Der frühere Nationalspieler und BVB-Verteidiger weiß, wovon er spricht, 1997 gewann er mit Dortmund die Champions League. Dass es für die aktuelle Mannschaft schon so früh in der Saison so gut läuft, überrascht den Weltmeister nicht wirklich: „Es wurden ja richtig gute Jungs mit viel Potenzial und richtig viel Qualität geholt.“

Hinten hat der BVB noch Probleme

Doch mit der Balance im Spiel hat der BVB noch einige Probleme, die Dortmunder präsentieren derzeit ihre ganz eigene Interpretation des Galácticos-Fußball, für den Real bekannt ist: Aufregend und wundervoll anzusehen in der Offensive, dafür mit einigen erstaunlichen Unsicherheiten in der Abwehrarbeit. „Gerade hinten hat der BVB immer noch Probleme“, sagt auch Kohler. „Das Spiel in Wolfsburg beispielsweise hat Dortmund 5:1 gewonnen, das hätte aber auch 5:4 ausgehen können.“ Und gegen Freiburg wurde die vermeintlich sichere 2:0-Führung fast noch aus der Hand gegeben.

Trainer Tuchel aber freute sich regelrecht über diese fußballerische Zangengeburt: „Das ist eine Erfahrung, die für uns zum perfekten Zeitpunkt kommt und die uns noch fehlte nach den vermeintlich leichten Spielen zuletzt“, sagte er. „Eine schwere Phase zu überstehen, aber zu seinem Spiel zurückzufinden und verdient das dritte Tor zu schießen, ist ein perfektes Gefühl.“

Und eine wertvolle Mahnung: Einem Gegner wie Madrid sollte man weniger Räume anbieten.