Dortmund. Mit 2:1 hat Borussia Dortmund gegen Mainz 05 gewonnen. BVB-Neuzugang Schürrle bereitete beide Treffer vor - und bekam ein Lob von Trainer Tuchel.

Der Mann mit der Nummer 21 auf dem Rücken wollte sich scheinbar gar nicht von diesem ersten Erlebnis in seinem neuen Stadion trennen. Immer wieder stand André Schürrle auch nach dem Schlusspfiff noch da und ballte die Fäuste so sehr, dass sein ganzer Körper bebte. Als einer der letzten verließ er den Platz, ganz so als wolle er noch jeden Moment dieses Nachmittags auskosten, an dem Borussia Dortmund am ersten Spieltag der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga den FSV Mainz 05 mit 2:1 (1:0) bezwang.

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Beide Treffer hatte der schwarz-gelbe Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang erzielt. Als Vorlagengeber in der Statistik wird in beiden Fällen jener André Schürrle geführt werden. Der Nationalspieler, vor dieser Saison für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg losgeeist, war der Beste an diesem Tag. Und damit bestätigte er den Eindruck, den man schon am vergangenen Montag erhalten hatte, als der BVB im DFB-Pokal beim Viertligisten Eintracht Trier gewann. Nun wies er nach, dass seine Leistung mit steigender Qualität des Gegners nicht abnimmt.

Im recht behäbigen Dortmunder Kombinationsspiel war es immer wieder Schürrle, der das Richtige im Sinn hatte. Sieben Mal schoss er selbst aufs Tor, sechs Schüsse seiner Mannschaftskameraden bereitete er vor. Seine Flanke zum ersten Treffer rauschte so rasant und genau auf den Kopf von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang, dass man sie sich hätte einrahmen wollen. Schürrle wirbelte eine Stunde lang über die linke Seite, tauchte dann später auf der rechten Seite auf. Und wo immer er spielte, half er signifikant, das defensive Gleichgewicht zu wahren. Ein beeindruckendes Pensum. Ein beeindruckendes Bundesliga-Debüt für Schwarz-Gelb. "Am liebsten", sagte der Nationalspieler nach den 90 Minuten bei mehr als 30 Grad, "würde ich mich jetzt sofort komplett in die Eistonne legen." Dann lachte er.

Mit einem Dribbling über die rechte Seite hatte er zuvor noch die Entscheidung in dieser Partie herbeigeführt. Diesem Tempo begegnete der Mainzer Karim Onisiwo nur mit einem beherzten Griff ans Trikot. Den Elfmeter verwandelte Aubameyang sicher. Doch der Sieg trug den Namen Schürrle.

Schürrle in gutem körperlichen Zustand

"Er ist in gutem körperlichen Zustand bei uns angekommen, deswegen kann er sogar bei solchen Temperaturen schon 90 Minuten spielen. Das ist wichtig für uns", lobte Trainer Thomas Tuchel seinen Zögling, den er einst in Mainz aus der A-Jugend zu den Profis beförderte und damit seine Karriere in Schwung brachte. Mit ein paar Jahren Verspätung tut er das gleiche nun mit einer ins Stocken geratenen Karriere scheinbar nochmal.

"Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, auch Bundesligaspiele verdient zu gewinnen, in denen es noch ein bisschen knirscht. Das macht das Ergebnis doppelt wichtig", meinte Tuchel. Die individuelle Qualität hatte den Ausschlag gegeben. Die Qualität Schürrles. "Wenn man sieht, wie sehr er sich freut, als Auba den Elfmeter reinschießt, dann erkennt man, wie sehr er sehr er das hier alles will. Diese Energie bringt er ein. Das ist ein guter Start für ihn." Und ein guter Start für den BVB.