Shanghai. Mit Rückkehrer Mario Götze kann Borussia Dortmund den Verlust von Henrikh Mhitaryan beheben. Auch André Schürrle soll den neuen BVB prägen.

  • Bei der Ankunft des BVB in Asien gab es nur das Thema Götze
  • Tuchel erwartet einen weiten Weg bis zur alten Form
  • Götze auf der Suche nach Nähe

Thomas Tuchel wusste schon, welche Fragen er beantworten musste. Zwar hat Borussia Dortmund gerade seine neuntägige China-Reise begonnen. Heute spielt die Mannschaft beim „International Champions Cup“ gegen Manchester United, trifft auf den ehemaligen Kollegen Henrikh Mkhitaryan. Doch im Presseraum gab es nur ein Thema: Mario Götze.

Das Dortmunder Wunderkind kehrt nach drei enttäuschenden Jahren beim FC Bayern München wieder zurück zum BVB. Der Weltmeister erhält einen Vertrag bis 2020. Die Ablösesumme soll bei rund 25 Millionen Euro liegen. Es ist ein spektakulärer Transfer. Aber auch ein Wechsel mit einer großen Frage: Kann Götze wieder sein altes Niveau erreichen, das ihn im Dortmunder Trikot zu einem der begehrtesten Spieler in Europa werden ließ?

„Das wird ein weiter Weg“, sagte Tuchel. Doch in der Wohlfühlatmosphäre beim BVB soll dieser Weg gelingen. „Er ist auf der Suche nach mehr Nähe. Deshalb dieser Schritt. Ich wünsche mir, Mario öfter lachen zu sehen“, sagt der Trainer über den Neuzugang.

Götze bereut seine Entscheidung

Dazu passten auch die Worte von Mario Götze. „Wenn ich nun in meine Heimat zurückkehre, möchte ich versuchen, alle Menschen durch Leistung zu überzeugen“, teilte der 24-Jährige mit. Und erklärte zu seiner Entscheidung, die Borussia 2013 in Richtung München zu verlassen: „Ich würde sie so heute auch nicht mehr treffen.“ Klare Worte. Bei vielen Dortmunder Fans wird er trotzdem zunächst einen schweren Stand haben. Zu tief sitzt der Stachel des plötzlichen Abschieds vor drei Jahren.

Doch auch Tuchel wird der Weltmeister erstmal von sich überzeugen müssen. Götze ist nicht sein Wunschspieler. Der Dortmunder Trainer will einen Offensivmann, der 90 Minuten rennen kann – auch, wenn der BVB alle drei Tage spielt. Ob der Neuzugang dies leisten kann, ist zumindest fraglich. In seiner Zeit beim Rekordmeister war er häufig verletzt.

Keine große Rolle unter Guardiola

Auch wenn Götze fit war, hat er unter Pep Guardiola keine große Rolle gespielt, saß meistens auf der Bank. Tuchel aber ist ein Fan von Guardiola, tauscht sich mit ihm aus, spielt einen ähnlichen Fußball. Nun muss der Trainer also das schaffen, was eines seiner Vorbilder nicht geschafft hat: Das volle Leistungsniveau aus Götze herauskitzeln.

Beim BVB soll Götze nun in zentraler Position spielen – und so den Verlust von Henrikh Mkhitaryan beheben. Dabei wird ihm in Zukunft André Schürrle helfen. Nach den Informationen dieser Zeitung steht einem Wechsel nichts mehr im Weg.