Kirchberg. . Die Rückkehr von Mario Götze zu Borussia Dortmund wird immer wahrscheinlicher. Dort könnte er bald mit den Freunden Reus und Schürrle vereint sein.

Man müht sich redlich in Tirol, ein guter Trainingslager-Gastgeber zu sein für Borussia Dortmund und seine Fans. Dazu gehört auch vertrautes Liedgut und so schepperte am Freitagmorgen, kurz bevor der Mannschaftsbus vorfuhr, ein Stück von Norbert Dickel aus den Boxen am Fußballplatz in Brixen im Thale. „Schießt ihn der Robert oder schießt ihn der Mario rein?”, sang der Stadionsprecher des BVB.

Nun dürfte Robert Lewandowski in diesem Leben keine Tore mehr für die Dortmunder Borussia schießen. Bei Mario Götze dagegen wächst die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu seinem früheren Klub von Tag zu Tag. Die Sport Bild meldete gar schon eine Einigung über den Wechsel des Offensivspielers vom FC Bayern München zum BVB. In Dortmund will dies aber niemand bestätigen. Man zieht sich auf die Formulierung zurück, dass man Transfergerüchte grundsätzlich nicht kommentiert. Allerdings haben sich alle Seiten nach Informationen dieser Zeitung in den vergangenen Wochen substanziell angenähert, wenngleich noch nichts unterschrieben ist.

Für einen Wechsel dürften auch zwischenmenschliche Beziehungen sprechen: Götze ist eng befreundet mit BVB-Angreifer Marco Reus – und mit André Schürrle, dessen Wechsel vom VfL Wolfsburg nach Dortmund in den kommenden Tagen ebenfalls vollzogen werden dürfte – es geht im Wesentlichen noch um die Höhe der Ablösesumme. Die drei unterhalten eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, derzeit machen Schürrle und Götze gemeinsam Urlaub in Malibu – zusammen mit ihren Freundinnen Montana Yorke und Ann-Kathrin Brömmel.

Götze erzürnte die BVB-Fans

All dies könnte ein Grund für einen Sinneswandel bei Götze sein, denn vor kurzem hatte er einen Wechsel zum BVB noch ausgeschlagen. Weil der Nationalspieler meist nur auf der Bank saß und weil sich abzeichnete, dass sich daran nichts ändern würde, trieb Volker Struth, der damalige Berater des 24-Jährigen, Gespräche mit Dortmund voran. Doch Götze sagte Ende Mai ab, wollte seinen Vertrag bis 2017 erfüllen – einen solchen Wechsel sah er zu diesem Zeitpunkt als Rückschritt.

Einen Beraterwechsel und eine enttäuschende Europameisterschaft später ist nun die Einsicht gewachsen, dass der vermeintliche Rückschritt doch einer nach vorne sein könnte. Hin zu deutlich mehr Spielzeit, zurück in eine gewohnte Umgebung, wo Götze als verheißungsvolles Talent zwei Deutsche Meisterschaften und den DFB-Pokal gewann.

Wo er 2013 aber auch Fans zurückließ, die ihm den Abgang trotz der damaligen Rekordablöse von 37 Millionen Euro übel nahmen. Beim BVB geht man dennoch davon aus, dass ein Großteil des Anhangs den Rückkehrer freundlich oder zumindest neutral empfangen würde und nur ein kleiner Teil ihm ablehnend gegenüber steht.