Dortmund/Wolfsburg. . Der Wechsel von Wolfsburg nach Dortmund ist nur noch eine Frage des Preises. Auch Götze steht beim BVB nach Mkhitaryan-Transfer zu ManUnited im Fokus.

Für André Schürrle persönlich war die Zeit unter Trainer Thomas Tuchel beim FSV Mainz 05 seine erfolgreichste. Bei 89 Pflichtspielen von der A-Junioren-Bundesliga bis zum Europa-League-Anwärter traf der Nationalspieler 36-mal. Das hat der 25-jährige Ludwigshafener bei seinem Weg über Leverkusen, Chelsea und Wolfsburg nie vergessen. Fünf Jahre nach dem Abschied vom Mainzer Bruchweg stehen alle Zeichen auf Wiedervereinigung.

Drittteuerster Transfer

Thomas Tuchel ist nun Cheftrainer bei Borussia Dortmund, baut den Champions-League-Starter um und weiß nach dem Transfer von Henrikh Mkhitaryan zu Manchester United um einen noch üppigeren Finanzspielraum für einen Nachfolger. 42 Millionen Euro an Ablöse machen den 27-jährigen Armenier zum drittteuersten Bundesliga-Transfer hinter dem Belgier Kevin de Bruyne (für 75 Millionen von Wolfsburg zu Manchester City) und dem Schweizer Granit Xhaka (für 45 Millionen von Gladbach zu Arsenal). In welcher Größenordnung Nationalspieler Schürrle, der beim EM-Viertelfinalsieg gegen Italien die Bank drücken musste, demnächst in der Ablöserangliste der Bundesliga auftauchen wird? Der Transfer von Niedersachsen nach Westfalen scheint jedenfalls nur eine Frage des Preises zu sein.

Schürrle will wieder unter Tuchel spielen. Tuchel will Schürrle gern wieder trainieren. Als Pressing-Stürmer würde der 25-Jährige vermutlich prächtig ins BVB-Spielsystem passen. Die Wolfsburger wollen ihren 68-Millionen-Euro-Brocken loswerden. Weil er trotz seiner neun Rückrundentore nicht ins konterlose System mit geregeltem Angriffsaufbau passt.

Außerdem belastet Schürrle in Zeiten der VW-Krise den Wölfe-Etat stärker, als die Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Klaus Allofs zugeben. 35 Millionen Euro gingen nach Informationen dieser Zeitung im Februar 2015 als Ablöse an Chelsea. Die Restsumme von 33 Millionen Euro ist als Honorar für Schürrle bis Vertragsende am 30. Juni 2019 verbucht.

Eben jene 35 gezahlte Millionen, die einst nach London flossen, sind nun wiederum aus der VW-Stadt aufgerufen, um den Nationalspieler ziehen zu lassen. Verdammt üppig für einen Spieler, der nach seiner erfolgreichen Mainzer Zeit nicht mehr über eine längere Strecke hinweg herausragend im offensiven Mittelfeld agiert hat.

110 Millionen Euro Einnahmen

Leisten könnten sie sich beim BVB die Ablöse. Die finanzielle Spielraum lag schon vor den drei Kardinaltransfers bei 50 Millionen Euro. Für Mkhitaryan sowie Mats Hummels (38 Millionen/zu Bayern) und Ilkay Gündogan (30 Millionen/zu Manchester City) kamen 110 Millionen Euro hinzu. Abzüglich der sechs bisherigen Sommer-Transfers zum Preis von gut 62 Millionen Euro wäre Schürrle dicke drin.

Vielleicht sogar noch Mario Götze obendrauf. Der Ex-Dortmunder in Bayerns Diensten bleibt im schwarzgelben Fokus. Zwei Alternativen auf der Mkhitaryan-Position wären der Ex-Schalker Julian Draxler (Wolfsburg) und Karim Bellarabi, wobei aus Leverkusen prompt das Wechselgerücht negiert worden war. Kommen Schürrle und Götze? Das nötige Kleingeld dazu hätte der BVB.