Dortmund. Henrikh Mkhitaryan stand vor der Vertragsverlängerung bei Borussia Dortmund. Dass die Verhandlungen nun zäh laufen, soll an seinem Berater liegen.

  • Henrikh Mkhitaryan stand vor der Vertragsverlängerung bei Borussia Dortmund.
  • Dass die Verhandlungen nun zäh laufen, soll an seinem Berater liegen.
  • Henrikh Mkhitaryan hat noch einen Vertrag bis 2017.

Eigentlich galt die Sache als ausgemacht: Henrikh Mkhitaryan ist unter Thomas Tuchel wieder aufgeblüht, der Trainer von Borussia Dortmund schätzt seinen Offensivspieler über alle Maßen, Mkhitaryan fühlt sich in Dortmund wohl – die Verlängerung des 2017 auslaufenden Vertrags schien ein Selbstläufer zu sein.

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Doch die Gespräche ziehen sich, was weniger mit dem Armenier und mehr mit dessen Berater Mino Raiola zu tun hat. Der ist einer der mächtigsten und umtriebigsten Vertreter seines Fachs, berät Größen wie Zlatan Ibrahimovic und Mario Balotelli. In Dortmund pocht er nun auf eine Ausstiegsklausel für seinen Schützling Mkhitaryan. Die aber soll es beim BVB nicht mehr geben, seit sie Mario Götze 2013 nutzte, um zum FC Bayern München zu wechseln.

Doch Raiola ist hartnäckig. Mit immer neuen Forderungen soll er die BVB-Verantwortlichen gehörig verstimmt haben.

Mkhitaryan einer der wichtigsten Spieler im System Tuchel

Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, würde der BVB wohl auf Vertragserfüllung pochen – Mkhitaryan ist nicht nur bester Bundesliga-Scorer, sondern auch einer der wichtigsten Spieler im System Tuchel. Niemanden sonst lobt der Trainer ähnlich oft. In Kürze sollen die Gespräche mit dem Italiener Raiola weitergehen – der 2013 schon eine wichtige Rolle dabei spielte, Mkhitaryan überhaupt nach Dortmund zu lotsen.

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Die Transferrechte waren auf gleich drei Vereine aufgeteilt, im Hintergrund agierten diverse Oligarchen und andere zwielichtige Gestalten. Die bevorzugten einen Verkauf zu Anschi Machatschkala, einem weiteren Oligarchen-Klub, doch Mkhitaryan wollte in den Westen und setzte das mit Raiolas Hilfe und allerlei brachialen Methoden durch.

Auch im italienischen Manipulationsskandal von 2006 spielte der schillernde Raiola eine Rolle, abgehörte Telefongespräche offenbarten seine zweifelhaften Methoden. Seitdem war er bei Juventus Turin zur unerwünschten Person erklärt – was den 48-Jährigen aber nicht daran hinderte, seinen Klienten Mkhitaryan kürzlich sehr unverblümt beim italienischen Serienmeister ins Gespräch zu bringen. In Dortmund ist man dennoch optimistisch, eine Einigung zu erzielen – stellt sich aber auf zähe Gespräche ein.

Neue Situation bei Gündogan

Völlig offen ist, wie es mit Ilkay Gündogan weitergeht. Seine schwere Verletzung, seine ausgerenkte Kniescheibe hat alle Planungen über den Haufen geworfen. Zwar hatte der Spielgestalter noch nirgends unterschrieben, sein Wechsel zu Manchester City galt aber als sicher. Nun aber weiß noch nicht einmal der Nationalspieler selbst, wie lange er ausfallen wird – was einen Transfer sowohl für den aufnehmenden Verein als auch für Gündogan selbst riskant macht.

Zuletzt wurde der Vertrag in Dortmund zweimal um lediglich ein Jahr verlängert, nun aber verlangen die BVB-Verantwortlichen eine Grundsatzentscheidung von ihrem Mittelfeldspieler: Gündogan soll entweder langfristig verlängern – oder wechseln.