Ramos führt BVB zum Sieg in Darmstadt

Darmstadt. Beim 2:0-Sieg des BVB in Darmstadt überzeugten ausgerechnet zwei zuletzt oft kritisierte Spieler - und bekamen gute Noten. Die Einzelkritik.

Beim 2:0-Sieg des BVB in Darmstadt überzeugten ausgerechnet zwei zuletzt oft kritisierte Spieler
Diese beiden Dortmunder bekamen die Note 2.
Unsere Einzelkritik zur Partie von Borussia Dortmund gegen den SV Darmstadt.

Noten von 2 bis 4,5 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder in Darmstadt.

Die BVB-Noten in der Übersicht

Roman Weidenfeller: Vertrat den leicht erkälteten Bürki im BVB-Tor – und musste sich Mühe geben, selbst warm zu bleiben: Aufmerksam bei einem langen Ball auf Wagner, den der BVB-Torhüter an der Strafraumgrenze wegfaustete (13.). War ansonsten kaum gefordert: Den gefährlichsten Darmstädter Schuss der ersten Halbzeit setzte Wagner knapp neben das Tor (36.). Im zweiten Abschnitt mit Glück, als erst Rauschs Flanke auf dem Tornetz landete (58.) und wenig später Vrancic aus kurzer Distanz über das Tor schoss (60.). Note: 3

Die Abwehr des BVB

Matthias Ginter: Unauffällige Partie auf der rechten Seite: Nach vorne kam wenig, hinten ließ er kaum etwas anbrennen. Einmal düpierte ihn Wagner an der Strafraumgrenze – doch Ginter blieb dran und störte entscheidend, sodass der Darmstädter Stürmer vorbeischoss (36.). Note: 3,5
Neven Subotic: Der Platz in Darmstadt kam ihm eigentlich entgegen, hier waren Zweikampfstärke und schnörkellose Spielweise gefragt. Klärte viele Bälle – ließ allerdings Wagner einmal deutlich zu viel Platz an der Strafraumgrenze, was der fast mit der Darmstädter Führung bestraft hätte (36.). Konnte den Stürmer zudem nach gut einer Stunde nicht an der Kopfballablage auf Vrancic hindern und hatte großes Glück, dass der aus kürzester Distanz über das Tor schoss (60.). Insgesamt mit zu vielen Unsicherheiten. Note: 4,5
Mats Hummels: Musste in viele Kopfballduelle gegen den großgewachsenen Wagner – und gewann die meisten. Auch er wählte oft die Variante Langholz, zeigte aber auch Spielkultur: Nach einem Eckball steckte er im Darmstädter Strafraum gedankenschnell auf Ramos durch (26.), und die Führung leitete er mit gutem Vorstoß ein (38.). Weil er Vrancic noch entscheidend am Torschuss hinderte, ging der drüber (60.). Note: 2,5
Erik Durm: Lange war es eine eher unterdurchschnittliche Partie, der Rechtsverteidiger hatte seine liebe Mühe mit dem schnellen Heller. Zeigte dann aber einen wunderbaren Laufweg in den Strafraum gepaart mit präzisem Abschluss – und schon stand es 2:0 für den BVB (53.). Note: 2,5

Das Mittelfeld des BVB

Gonzalo Castro: Der Mittelfeldspieler war viel zu unpräzise in seinen Pässen und Flanken – einerseits. Andererseits entsprangen auch die entscheidenden Zuspiele seinem Fuß: Erst flankte er präzise auf Aubameyang, den Abpraller nutzte Ramos zum 1:0 aus BVB-Sicht (38.). Dann steckte er einen Abpraller genau auf Gündogan durch, doch der nutzte die Großchance nicht (44.). Er spielte Ramos frei, der dann Aubameyang bediente (51.). Und schließlich schickte er Durm mit herrlichem Steilpass, und der machte das 2:0 (53.). Note: 2
Ilkay Gündogan (bis 83.): Fast immer stand ihm im Spielaufbau einer der Hausherren auf den Füßen, sodass er in der ersten Halbzeit nicht richtig ins Spiel kam. Für Gefahr sorgte er dennoch: Sein Freistoß rutschte durch und bereitete Torhüter Mathenia einige Probleme (5.) und kurz vor der Halbzeit tauchte er vollkommen frei vor dem Kasten auf – scheiterte aber an Mathenia (44.). Wenn er mal am Ball war, brauchte er oft zu lang, sich wieder davon zu trennen. Insgesamt nicht sein bester Auftritt, wenngleich er nach der Pause stärker wurde – und beispielsweise Aubameyang frei in Richtung Tor schickte (71.). Note: 3,5
Julian Weigl: War gewohnt ballsicher – weil er aber auch meist quer oder hintenrum spielte. Zu selten ging es schnell und direkt nach vorne. Lief nach der Pause viele Lücken zu und machte wenig falsch – ein Fehlpass allerdings brachte die Abwehr gehörig in Not (81.). Note: 3,5
Felix Passlack (bis 69.): Der 17-Jährige feierte sein Profidebüt auf der rechten Seite im Mittelfeld. Suchte oft den Weg nach innen, selten aber war der Ball zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Insgesamt ein sehr unauffälliger Auftritt. Note: 4

Der Sturm des BVB

Pierre-Emerick Aubameyang: Lange war er der unauffälligere und später der ungefährlichere der beiden Stürmer. Selten bekam er den Ball – und wenn meist in ungefährlicher Position. Ausnahme in Durchgang eins: Sein Kopfball aus fünf Metern, den Mathenia stark hielt – den Abpraller aber verwertete Ramos. Hätte nach der Pause auf Zuspiel des Kolumbianers treffen müssen, traf den Ball aber vor dem leeren Tor nicht richtig (51.). Wenig später setzte er einen Schuss aus vollem Lauf deutlich vorbei (54.), dann scheiterte er – allerdings heftigst bedrängt – aus kurzer Distand an Mathenia (71.). In der zweiten Halbzeit insgesamt deutlich aktiver – aber auch absolut glücklos. Note: 4
Adrian Ramos: Dass es sein Tag werden könnte, sah man spätestens nach rund 20 Minuten, als er an der Mittellinie mit Wagner zusammenrasselte – und der Darmstädter Hüne zu Boden ging. Seine Athletik tat dem Dortmunder Spiel gut, er spielte zwar nicht die Sterne vom Himmel, gewann aber viele Zweikämpfe und legte die Bälle immer wieder gut ab. Belohnte sich mit dem Abstauber zum 1:0 (38.). Überlief nach der Pause die gesamte Abwehr und bediente Aubameyang mustergültig – doch der vergab (51.). Note: 2

Die Wechsel des BVB