Dortmund. Am Samstagnachmittag kommt es zum Wiedersehen zwischen den Pokalfinalisten Wolfsburg und BVB. Dortmund hat seine Minikrise rechtzeitig überwunden.

Natürlich ist es keine Revanche, wenn Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker) erstmals seit dem verlorenen DFB-Polkalfinale beim VfL Wolfsburg antritt. Die Bundesliga ist nun einmal ein anderer Wettbewerb, kein noch so brillanter Sieg würde das 1:3 im Finale von Berlin vergessen machen.

Und doch ist die Motivation auf Dortmunder Seite wohl ein bisschen größer als in anderen Partien – denn wieder einmal geht es im Duell der beiden Klubs um den Rang der Nummer zwei im deutschen Fußball. Der Wolfsburger Finalsieg im Sommer galt schon als Fanal für eine Wachablösung, dank der VW-Millionen wäre künftig Wolfsburg erster Bayern-Jäger, hieß es.

BVB kann Vorsprung auf Wolfsburg ausbauen

Gerade einmal sechs Monate später haben sich die Verhältnisse schon wieder umgekehrt: Der BVB hat auf Tabellenplatz zwei zwar schon acht Punkte Rückstand auf Bayern München – aber auch sieben Zähler Vorsprung auf den Dritten Wolfsburg. Mit einem Sieg in Wolfsburg wäre also schon vor der Winterpause ein großer Schritt in Richtung direkter Champions-League-Qualifikation getan. „Unser Ziel ist es, den Vorsprung auszubauen“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc dem „kicker“. „Die letzten Begegnungen mit Wolfsburg sind für uns nicht so positiv gelaufen. Deshalb haben wir einen besonderen Ehrgeiz.“

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Rechtzeitig zum Topspiel konnten die Dortmunder ihre Mini-Krise nach zwei Niederlagen beim Hamburger SV (1:3) und FK Krasnodar (0:1) durch einen 4:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart beenden. „Ein Sieg ist immer schön, gerade, wenn man zweimal verloren hat“, freute sich danach Sven Bender. „Das fühlt sich dann ein bisschen besser an, auch für das Wolfsburg-Spiel. Da gehen wir lieber mit einem Sieg im Rücken ins Spiel als mit einer kleinen Mini-Krise.“ Auch Marco Reus, der gegen Stuttgart nach zuletzt schwächeren Spielen aufsteigende Form zeigte, sprach von einem „sehr wichtigen Spiel“ gegen Wolfsburg: „Jetzt müssen wir gut regenerieren und uns darauf vorbereiten.“

Grippe bei Hummels und Sokratis

Dann sollte auch Kapitän Mats Hummels wieder dabei sein, der gegen Stuttgart noch geschont und erst in den Schlussminuten eingewechselt wurde. Doch im Mittwochstraining fehlte der Abwehrchef ebenso wie sein etatmäßiger Nebenmann Sokratis. Beide hat ein leichter Magen-Darm-Infekt erwischt – noch geht man beim BVB davon aus, dass beide bis Samstag fit sind.

Sollte einer der beiden ausfallen, wäre Bender erster Ersatzkandidat, obwohl er eigentlich im Mittelfeld beheimatet ist. Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel allerdings übernahm er schon öfter die Rolle in letzter Reihe – weil sich diese gewandelt hat. „Wir haben uns von unserer Spielweise geändert“, erklärt der 26-Jährige. „Auf der Innenverteidiger-Position kommen meine Qualitäten jetzt besser zur Geltung, so wie wir auf dem Feld stehen und spielen.“