Dortmund. Julian Weigl war ein eher unscheinbarer Neuzugang. Beim bestaunten Saisonstart des BVB aber spielt sich der 19-Jährige abgeklärt in den Vordergrund.

Das Textil wird einen besonderen Platz erhalten. Julian Weigl tauschte sein eigenes, gelbes Stückchen Stoff gegen das weiße des Gladbachers Mahmoud ­Dahoud. Das Trikot wird ihn in vielen, vielen Jahren an einen Tag erinnern, den der Fußball-Profi von Borussia Dortmund auch so vermutlich nicht vergessen wird. Zu bemerkenswert waren die Dinge, die sich ereigneten. Schließlich versetzt dieser Julian Weigl gerade Teile der Branche Fußball-Bundesliga in echtes Staunen.

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Das ist ja alles neu für ihn. Gerade 19 Jahre alt ist der junge Mann, bis zu diesem Sommer kickte er bei 1860 München, wo in schöner Regelmäßigkeit das Chaos ausbricht. Dort war Weigl Kapitän, wurde aber zwischenzeitlich suspendiert, weil ein Taxi-Fahrer ausplauderte, dass er und ein paar Berufskollegen einen nächtlichen Ausflug unternahmen. Nichts Wildes, überflüssig gar, es zu erwähnen. Nun ist er in Dortmund, wo 80.000 Menschen ins Stadion passen, wo er mit hoch dekorierten Stars zusammenspielt, wo er in der Vorbereitung auf Typen wie Paul Pogba trifft. Eine andere Welt. Und irgendwie doch genau seine Welt. Schon immer, so scheint es jedenfalls, wenn man ihn so spielen sieht.

BVB-Profi Weigl spielt gegen Gladbach wie ein Chef

Gegen Gladbach, beim bestaunten 4:0 gegen den Vorjahresdritten, feierte Weigl seine Premiere in der deutschen Premiumklasse. „Das war ein beeindruckendes Debüt“, meinte Sportdirektor Michael Zorc, der Weigl zum Schnäppchenpreis von 2,5 Millionen Euro nach Westfalen lotste, „er hat sehr abgeklärt gespielt. Man hat das Gefühl, er hat immer einen Plan.“

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Gute Chefs haben gute Pläne. Weigl, dieses jugendliche, hagere Bürschlein, ist kein Chef. Eigentlich. Aber gegen Gladbach spielte er so. Aufgeregtheiten sind ihm fremd, er verteilt die Bälle im Herzen des Dortmunder Spiels mit großer Sicherheit, er antizipiert die Situationen gekonnt, erzielt wichtige Ballgewinne und weiß, wann ein kleines taktisches Foul den Gegner entscheidend ausbremst. Er ist Tuchels beachtlichste Entdeckung. Und ein Musterschüler.

BVB-Neuzugang zieht gegen Weigl den Kürzeren

„Wir haben ihm diese Leistung zugetraut, sonst hätten wir ihn nicht aufgestellt“, meinte Tuchel und erweiterte die aus der Vorbereitung existierenden Lobeshymnen um die folgenden Worte: „Julian ist ein wahnsinnig fleißiger Lerner. Er streckt sich jeden Tag im Training an die Decke. Auf ihn kann man sich verlassen.“

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Mit dieser Einstellung und seinem Talent hat er es für den Moment geschafft, namhafte Konkurrenz hinter sich zu lassen. Gonzalo Castro, für elf Millionen Euro zum BVB transferiert, saß gegen Gladbach 90 Minuten lang auf der Bank. Nicht viel besser erging es Sven Bender. Dem Mann, dem das alles vorkommen muss, wie ein Teil seiner eigenen Geschichte.

Konkurrent und Ex-1860er Bender unterstützt Weigl

Weigl kommt aus Bad Aibling, das ist unweit von Benders Heimat Rosenheim, beide spielten für 1860 München, beide gingen von dort als eher unscheinbare Neuverpflichtungen zum BVB. Bender war es auch, der sich ein wenig verantwortlich fühlte für den neuen Mann aus der Heimat. „Es tut jedem Spieler gut, wenn er jemanden hat, der ihm zur Seite steht, wenn man sich neu zurechtfinden muss“, meinte Bender in der Saisonvorbereitung und lobte: „Julian ist für die nächsten Jahre ein guter Junge.“ Das Problem für Bender ist gerade: Weigl ist das auch jetzt schon.

Das Trikot seines ersten Bundesliga-Einsatzes nimmt ihm jedenfalls niemand mehr.

BVB-Gala gegen Gladbach

Eine VCV.Gala zum Tuchel-Einstand.
Eine VCV.Gala zum Tuchel-Einstand. © Bongarts/Getty Images
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Eine VCV.Gala zum Tuchel-Einstand. © dpa
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