Kehl bedient nach viertem BVB-Gegentor in Minute eins
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Wolfsburg. Wieder einmal musste der BVB beim 1:2 in Wolfsburg ein frühes Gegentor hinnehmen. Ex-Kapitän Kehl haderte jedoch nicht nur mit dem Spielverlauf.
Sebastian Kehl, wieder einmal hat Borussia Dortmund ein Gegentor in der ersten Minute kassiert, schon zum vierten Mal in der laufenden Saison. Was war da los?
Sebastian Kehl: Das kann ich mir auch nicht erklären. Das ist erschrecken und unerklärlich. Du nimmst dir so viel vor und gerätst schon wieder in der ersten Minute in Rückstand. So hat das Spiel schon sehr bescheiden angefangen, wobei wir uns danach gut berappelt haben, gut Fußball gespielt haben und uns das 1:1 mehr als verdient haben. Da hätte das Spiel auch zu unseren Gunsten kippen können - trotzdem bleibt dieses Gegentor natürlich komplett unnötig.
Auch in der zweiten Halbzeit gab es ein frühes Gegentor, bei dem allerdings wohl eine Abseitsposition vorlag. Ist das dann umso ärgerlicher?
Kehl: Ich habe die Szene noch nicht gesehen, aber es war ein bisschen Pingpong, der Ball springt von Papa auf Mkhitaryans Oberschenkel. Eine sehr unglückliche Aktion - und Naldo steht dann richtig und macht das Tor. Aber wenn es Abseits war, war es natürlich umso ärgerlicher. Man hätte sicherlich auch in der ersten Halbzeit eine Rote Karte geben können beim Elfmeter, man hätte sicherlich auch einen zweiten Elfmeter geben können - also man sieht, wie eng es war.
Man hätte aber auch nach dem 1:2 besser nach vorne spielen können.
Kehl: Wir haben dann sicherlich nicht mehr so gut Fußball gespielt, die Räume nicht mehr so gut gefunden wie in der ersten Halbzeit. Das lag sicherlich auch daran, dass Wolfsburg noch kompakter stand und wir die Schnittstellen nicht mehr in dem Maße gefunden haben wie in der ersten Halbzeit. Da hatten wir viele Tempoaktionen, sind auf die Abwehr zugelaufen, das ist in der zweiten Halbzeit nicht mehr so geglückt - obgleich wir immer noch Möglichkeiten hatten, auch einige sehr schön herausgespielte. Unterm Strich bleibt eine unnötige Niederlage.
Der BVB hat heute nur rund 44 Prozent seiner Zweikampfwerte gewonnen, der schlechteste Saisonwert. Erklärt sich auch daraus die Niederlage?
Kehl: Ach, die Zweikampfwerte sollte man nicht überbewerten, ich weiß nicht, was da alles hereinfällt. Wenn ich sieben Mal gegen Bas Dost zum Kopfball hochgehe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sechs davon verliere, sehr groß. Aber es geht gar nicht darum, dass ich den Zweikampf gewinnen oder verliere, es geht darum, dass Bas Dost den Ball irgendwo hin verlängert, wo er keinen Schaden anrichtet und wir dahinter sicher stehen. Da ist es Wurst, ob man den Zweikampf verliert.
Natürlich wird das DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg ein ganz anderes Spiel. Kann man dennoch was aus dieser Partie mitnehmen?
Kehl: Wir werden sicherlich ein paar Erkenntnisse daraus ziehen. Wolfsburg ist sicherlich schlagbar, auch wenn wir das Spiel heute verloren haben. Wir haben ganz viele gute Ansätze gezeigt. Aber es ist auch klar, dass dieses Spiel in Berlin am Ende einen ganz anderen Charakter haben wird und mit dem heutigen nicht zu vergleichen ein wird.
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