"Emotionaler Moment" - Kehl rechtfertigt Bayern-Stichelei

Sinsheim. Nach dem Pokal-Halbfinale beim FC Bayern verärgerte BVB-Spieler Kehl mit einer Äußerung die Münchner. In Hoffenheim mühte er sich um Relativierung.

Der leidenschaftliche Pokalfight beim FC Bayern München am Dienstag, das 3:1 nach Elfmeterschießen, er wirkte für Borussia Dortmund auch am Samstag noch nach: weil man gerade in der Anfangsphase des 1:1 bei der TSG Hoffenheim dem Kräfteverlust Tribut zollen musste. Und weil sich Sebastian Kehl nach Abpfiff noch einmal äußern musste zu den süffisanten Worten, die er in Richtung der Bayern gefunden hatte - nachdem die sich über einen nicht gegebenen Elfmeter nach klarem Handspiel von BVB-Linksverteidiger Marcel Schmelzer echauffiert hatten.

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Guardiola schießt gegen Kehl zurück - "Besser leise sein"

Von Bastian Angenendt

"Dass die Bayern jetzt die Schuld beim Schiedsrichter suchen, finde ich ein bisschen Banane", hatte der BVB-Mittelfeldspieler bei Sky gestichelt. "Das haben sie schon öfter gemacht nach Niederlagen gegen uns. Wenn sie kein Elfmeterschießen können, dann sollen sie es üben." Die Replik aus München folgte prompt - und ungewöhnlich scharf: "Mein Rat für Sebastian Kehl ist: Wenn du 35 Punkte Rückstand hast, ist es besser zu schweigen", sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola.

BVB-Spieler Kehl: "Die Sache ist für mich schon lange erledigt"

Nach dem 1:1 in Hoffenheim mühte sich Kehl nun, die Wirkung seiner Worte abzuschwächen. "Die Aussage ist ja kurz nach Spielschluss gefallen in einem sehr emotionalen Moment, und auch so ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen", sagte er. Auf die Frage, ob der Schiedsrichter das Spiel entschieden habe, so Kehl, seien ihm das Champions-League-Finale 2013 und das DFB-Pokalfinale 2014 eingefallen - als der Schiedsrichter in wichtigen Szenen jeweils zuungunsten des BVB entschied.

"Aber es hat nicht mit mangelndem Respekt gegenüber dem FC Bayern oder Spielern des FC Bayern zu tun, es war auch keine hämische Aussage", sagte Kehl. "Ansonsten ist die Sache für mich schon lange erledigt." Es bleibt abzuwarten, ob man das in München genauso sieht.