Dortmund. Nach dem anstrengenden DFB-Pokalhalbfinale in München werden einige BVB-Spieler von kleineren und größeren Problemen geplagt. Noch schlimmer steht es um Nuri Sahin.
Natürlich, den Dienstagabend würde Jürgen Klopp um nichts in der Welt missen wollen: Durch einen 3:1-Sieg nach Elfmeterschießen zog Borussia Dortmund bei Bayern München ins DFB-Pokalfinale ein und kann dem Trainer damit das Berliner Olympiastadion als würdige Abschiedsbühne bieten. Zudem bietet sich unerwartet die Chance, die verkorkste Saison mit einem Titelgewinn doch noch recht versöhnlich abzuschließen.
Im Ligaalltag aber bereiten die 120 Minuten an intensivstem Fußball am Dienstag vor dem Spiel bei der TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr/im Live-Ticker) aber einige Probleme. "Es gab einige stark belastete Spieler, die Belastungserscheinungen im Spiel hatten, Krämpfe und kleinere Verhärtungen", sagt Klopp. "Da zählt jede Stunde. Im Moment hat sich das ordentlich entwickelt, aber es reicht im Moment nicht, zu sagen, die Jungs, die Probleme hatten, sind definitiv dabei."
"Wir können ja an dem Befund nicht vorbei gehen"
Es gilt also abzuwarten, wen der BVB wird aufstellen können - das gilt auch für die Position im Tor, wo Stammkeeper Roman Weidenfeller zuletzt mit muskulären Problemen fehlte, nun aber auf eine Rückkehr drängt. "Roman fühlt sich besser als die Bilder sind, aber wir müssen ja trotzdem vorsichtig sein", sagt Klopp. "Wir können ja an dem Befund nicht vorbei gehen. Jemanden zu früh zu belasten, wäre fatal." Zumal Stellvertreter Mitch Langerak mit starkem Auftritt in München bewies, dass er derzeit nicht die zweite Wahl sein muss. "Wir werden nochmal Bilder machen und wenn die dann dem Empfinden von Roman entsprechen, kann er sofort wieder trainieren", kündigt Klopp an.
Dies gilt nicht für die weiterhin fehlenden Oliver Kirch (Sehnenzerrung im Knie), Kevin Großkreutz (Knie-OP) und Nuri Sahin. Besonders der Fall Sahin bereitet dem BVB zunehmend Sorgen. Seit dem 3:0-Sieg gegen Schalke 04 Ende Februar hat der Mittelfeld-Stratege kein Spiel mehr bestritten. Zunächst hieß es, er habe sich einen kleinen Faserriss im Adduktorenbereich zugezogen, einen Monat später wurde eine Sehnenansatzreizung im oberen Adduktorenbereich diagnostiziert.
An einen Einsatz ist noch lange nicht zu denken. "Bei Nuri hat sich nicht viel entwickelt, wir sind dabei, uns weiter Meinungen einzuholen", sagt Klopp. "Die die Reha hat noch nicht begonnen, weil fast nichts möglich ist." Wann die beginnen kann , ist freilich nicht absehbar, der Verlauf einer solchen Verletzung lässt sich nicht prognostizieren.
Für Sahin wird es knapp
Für Sahin, der schon den Großteil der Hinrunde wegen einer langwierigen Sehnenentzündung im Knie verpasst hatte, wird nun wird die Zeit bis zum Saisonende langsam knapp. Seit zwei Monaten hat er kein Spiel mehr bestritten, gut vier Wochen sind es noch bis zum Pokalfinale - es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass der so schmerzlich vermissten Lenker des BVB-Spiels, zu dem sich Sahin zu Beginn der Rückrunde aufgeschwungen hatte, in dieser Saison kein Spiel mehr für den BVB bestreitet.