Dortmund. Nach einer Knie-OP muss Großkreutz vier Wochen pausieren. In dieser Saison wird er wohl nicht mehr für den BVB spielen - und die Zukunft ist ungewiss.

Die Nachricht kam ganz beiläufig daher. Auf Nachfrage eines Journalisten referierte Trainer Jürgen Klopp den Stand bei den Verletzten, die Borussia Dortmund derzeit zu beklagen hat. Und ganz am Ende kam dann die Information, dass Kevin Großkreutz am Donnerstagmorgen am Knie operiert wurde. "Ihm wurde eine Schleimhautfalte entfernt", sagte Klopp. "Die prognostizierte Ausfallzeit beträgt vier Wochen."

Bis zum großen Saisonfinale, dem DFB-Pokal-Endspiel in Berlin, dauert es allerdings nur noch vier Wochen und zwei Tage - die Nachricht ist also gleichbedeutend mit dem Saisonaus für den Ur-Dortmunder - was Klopp aber so noch nicht sagen wollte: "Ich wäre zugunsten von Kevin auch gerne bereit, zu sagen, vier Wochen heißt, nach vier Wochen ist er wieder bei hundert Prozent", sagt der Trainer.

Ermittlungen"Aber wir müssen abwarten, ob es heißt, vier Wochen kein Training oder vier Wochen, bis er wieder spielfähig ist." Es spricht allerdings wenig dafür, dass der Allrounder im Pokalfinale am 30. Mai gegen den VfL Wolfsburg wieder fit und im Vollbesitz seiner Kräfte wäre - zumal Großkreutz sich schon vor der Operation mit Problemen plagte und weit entfernt von uneingeschränkter Einsatzfähigkeit war.

Verletzung von Großkreutz zur Unzeit

Nicht nur aus sportlichen Gründen kommt die Verletzung für Großkreutz zur Unzeit: Er kann nun sportlich keinerlei Argumente für eine Weiterbeschäftigung in Dortmund liefern. Denn sein Vertrag läuft nur noch bis 2016, bislang macht der BVB keinerlei Anstalten, diesen zu verlängern - wie es eigentlich zu erwarten wäre bei Spielern, die der Verein unbedingt halten möchte. Großkreutz selbst widerspricht vehement allen Abwanderungsgedanken - doch die sportliche Leitung des BVB hält sich zur Zukunft des Allrounders bedeckt.

Der Stellenwert des 26-Jährigen beim BVB, soviel lässt sich sicher sagen, ist in der laufenden Saison deutlich gesunken. Lieferte er in der vorherigen Hinrunde noch starke Auftritte als Vertreter des verletzten Rechtsverteidigers Lukasz Piszczek, kam er in dieser Spielzeit meist nur als Lückenbüßer dort zum Einsatz, wo Spieler fehlten. Voll überzeugen konnte er selten, oftmals fiel er, obwohl einsatzbereit, ganz aus dem Kader - das hatte es in Dortmund lange nicht gegeben. Auch mit einigen Fehltritten abseits des Platzes sorgte er bei der Vereinsführung nicht eben für Jubelstürme.

Es ist daher zumindest nicht ausgeschlossen, dass der BVB-Fan und -Spieler Großkreutz seinen letzten Einsatz in Schwarz-Gelb bereits hinter sich hat.